Diözese Eisenstadt will bis 2030 klimaneutral sein
Die Diözese Eisenstadt möchte bis 2030 klimaneutral sein. Dazu ist man eine Kooperation mit Energie Burgenland eingegangen und wäre eine der ersten klimaneutralen Diözesen der Welt, wie es in einer Aussendung hieß. Bischof Ägidius Zsifkovics und Stephan Sharma, Vorstandsvorsitzender von Energie Burgenland, stellten das Projekt bzw. die Kooperation in einer Pressekonferenz am Mittwoch vor. "Vor Jahrzehnten wäre es noch schwer vorstellbar gewesen, dass die Kirche über Umweltthemen spricht. Unser 'Kerngeschäft', wenn man so sagen darf, ist die Rede von Gott und seiner Schöpfung, der Welt", so Bischof Zsifkovics. Doch man beginne immer mehr zu verstehen, "dass wir mit dieser Welt auf eine sehr zerbrechliche Weise verbunden sind".
100 Dächer und 16 Flächen befinden sich laut Stephan Sharma aktuell für Photovoltaik-Paneele in Evaluierung. Das erste Gebäude, deren Dachfläche genutzt werden soll ist das Gymnasium Wolfgarten in Eisenstadt.
Auf kirchlichen Gebäuden und Grundstücken werde bald ein Vielfaches des Gesamtstromverbrauches der Diözese inklusive aller Pfarren nachhaltig produziert, erläuterte Lois Berger, Leiter der Abteilung für kirchliche Liegenschaften und Umweltbeauftragter der Diözese Eisenstadt. Menschen aus dem ganzen Burgenland hätten dann die Möglichkeit, auf kirchlichen Flächen erzeugten Ökostrom zu beziehen.
Als weiterer Schritt der Umstellung ist vorgesehen, dass noch heuer der Bischofshof mit all seinen Gebäuden - statt mit fossilem Gas - mit Nahwärme von erneuerbaren Holzhackschnitzeln beheizt wird.
Von Energie Burgenland erhielt die Diözese außerdem ein E-Auto-Abonnement zur Testung. Weiters werden drei Ladesäulen - zwei zur Nutzung für die Diözese sowie eine öffentliche in Eisenstadt - installiert, um die notwendige Infrastruktur für E-Auto Besitzer auszubauen. "Es ist wichtig als Vorbild voranzugehen. Es freut mich, dass die Kirche das Elektroauto-Abo von Energie Burgenland testen möchte und eine schrittweise Umstellung anstrebt", betonte Sharma.
Die Zusammenarbeit reicht laut Aussendung der Diözese über das Ziel der Klimaneutralität hinaus. In Anlehnung an den Diözesan- und Landespatron, den heiligen Martin, wurde die Idee zum "Martinus-Sonnenstrom" geboren. "Martinus-Sonnenstrom"-Bezieher unterstützen über ein Bonuspunktesystem Kinder mit Behinderungen in der südindischen Partnerdiözese Kanjirapally. "Angel's Village" - Dorf der Engel - ist der Name des dort verfolgten Projekts. Es bietet mehr als 200 Kindern und Jugendlichen mit verschiedensten Formen intellektueller Behinderung ein Zuhause.
"So kann jeder ganz einfach Teil der Klimawende sein und gleichzeitig den Kindern in Indien eine Zukunft geben", betonte Bischof Zsifkovics: "So wie der Heilige Martin seinen Mantel geteilt hat, damit auch andere gewärmt werden, so teilen wir hier die Kraft der Sonnenenergie mit jenen Kindern in Indien, deren Schicksal uns nicht egal sein kann und darf." Er danke schon jetzt allen Burgenländerinnen und Burgenländern, die ihre Bonuspunkte der guten Sache widmen, sagte der Eisenstädter Bischof.
Quelle: kathpress