Olympiakaplan: "Paralympics-Athleten dieses Jahr mehr im Fokus"
Ein "sehr positives" Fazit zog Österreichs "Olympiakaplan" P. Johannes Paul Chavanne nach dem Ende der Paralympischen Spiele in Tokio am Sonntag. Besonders erfreulich sei, dass die Sportlerinnen und Sportler dieses Jahr vermehrt im Fokus des öffentlichen Interesses waren, betonte der Ordensmann aus dem Stift Heiligenkreuz, der das österreichische Team vor Ort seelsorglich betreute, im Gespräch mit Kathpress am Montag
"Die Athleten hatten dieses Jahr spürbar mehr Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, dadurch werden die tollen Leitungen natürlich mehr gewürdigt." Dennoch habe man in Österreich noch Aufholbedarf, "denn in anderen Ländern ist die Berichterstattung und das öffentliche Interesse noch mal deutlich größer", so Chavanne, der aber "definitiv einen Schritt in die richtige Richtung" beobachte.
Je länger er dabei sei, desto mehr verspüre er den "Geist der paralympischen Familie", meinte der Seelsorger, der seit 2014 für das österreichische Olympische und Paralympische Team tätig ist. Er habe viele persönliche Gespräche führen können und viel von den "Herzen und Geschichten" der Sportler erfahren. Besonders schön sei es auch gewesen, diesmal viel Zeit direkt bei den Wettkämpfen verbracht zu haben, denn "da bekommt man dann noch einmal mehr mit von den Emotionen".
Nun sei es an der Zeit, die Sportlerinnen und Sportler nach ihrer Rückkehr nach Österreich gebührend zu feiern, so der Zisterzienserpater, der am Sonntag mit einer der letzten Gruppen zurück nach Österreich geflogen war. "Bereits im Flugzeug hat eine tolle Stimmung geherrscht und die Sportler sind von der Crew besonders empfangen worden", freute sich Chavanne.
"Lebensfreude und Gemeinschaftsgeist"
Auch die Diözesansportgemeinschaft Österreich (DSGÖ) würdigte in einer Aussendung am Montag die Leistungen der Athletinnen und Athleten, die "trotz ihrer Behinderungen Wege fanden und finden, um Topergebnisse zu liefern, die oftmals kleinen Wundern ähneln". So sei bei den Paralympics in allen Leistungsgruppen "ansteckende Lebensfreude und Gemeinschaftsgeist" versprüht worden.
Man hoffe, dass die Spiele dazu motivieren, dass Leistungen von Menschen mit Behinderungen öfters vor den Vorhang geholt werden und andererseits noch mehr Personen mit oder ohne Behinderung den Gesundheitswert des Sports erkennen. Dass Menschen mit Beeinträchtigung Sport ausüben können, sei den österreichischen Kirchensportlern seit Jahren ein "Herzensanliegen", denn "der Einklang von Körper und Seele steht dabei im Vordergrund". Ein Ziel des Behindertensports sei die Erhöhung der Akzeptanz und des Glaubens an die Vielfalt des Lebens, so die Diözesansportgemeinschaft.
Insgesamt können die österreichischen Athleten auf erfolgreiche Spiele zurückblicken. So eroberte das Team des Österreichischen Paralympischen Committees (ÖPC) bei der 16. Ausgabe der Sommerspiele für Menschen mit körperlichen Behinderungen einmal Gold durch Handbiker Walter Ablinger, sowie fünfmal Silber und dreimal Bronze.
Die Spiele wurden am Sonntag mit der Schlusszeremonie beendet, für Österreich trug Kanute Markus Swoboda die österreichische Fahne ins Olympiastadion. Swoboda erklärte, er sei der letzte Athlet in Tokio und übernehme diese ehrenvolle Aufgabe stellvertretend für diejenigen, die hier so großartige Erfolge für Österreich feierten.
Quelle: Kathpress