Linz: Maximilian Aichern vor 40 Jahren zum Bischof geweiht
Vor 40 Jahren, am 17. Jänner 1982, wurde Maximilian Aichern zum Bischof geweiht. Er stand bis 2005 der Diözese Linz vor. Zu Weihnachten (26. Dezember) feierte Aichern seinen 89. Geburtstag. Als Bischof wie auch seit seiner Emeritierung versucht er, den Menschen durch Solidarität, Gespräche und Dialog zu helfen, aber auch durch die Feier der Liturgie und der Sakramente; denn, so Bischof Aichern: "Ein Christ ist immer im Dienst."
Die Bischofsweihe 1982 führte trotz der arktischen Temperaturen rund 10.000 Gläubige in den Linzer Dom, unter ihnen die Spitzen des Staates und des Bundeslandes Oberösterreich. Kardinal Franz König vollzog gemeinsam mit Altbischof Franz Zauner und Bischof Alois Wagner die Bischofsweihe. Weitere 20 Bischöfe aus dem In- und Ausland legten dem neuen Mitbruder die Hände auf.
Altlandeshauptmann Josef Pühringer würdigte Aichern am Montag in einem Gastkommentar im "Oberösterreichischen Volksblatt". Aicherns bischöflicher Wahlspruch "In caritate servire" ("in Liebe dienen") sei zu seinem Markenzeichen geworden: "Seine Amtszeit als Diözesanbischof hatte ein klares Profil und spürbare und erlebbare Markenzeichen."
Unvergesslich sind auch für Pühringer die unwirtlichen Temperaturen bei der Bischofsweihe 1982 im Mariendom: "Als damals noch junger Landtagsabgeordneter war ich dabei - es war festlich, feierlich und es war bitterkalt. Aber die Kälte, die damals im Dom geherrscht hat, ist kein Omen für das Pontifikat von Bischof Maximilian geworden. Ganz im Gegenteil, Bischof Aichern hat der innerkirchlichen Raumtemperatur durchaus gutgetan."
Aichern habe sich u. a. durch Dialogfähigkeit und Menschennähe ausgezeichnet. "Bischof Maximilian hat die Kirche für viele attraktiv gemacht, Beziehungen hergestellt und vor allem die Menschen in ihren Sorgen, aber auch in ihrer Kritik, ernst genommen", so Pühringer. Obwohl Aichern, zum Zeitpunkt seiner Berufung Abt des Benediktinerstiftes St. Lambrecht, ursprünglich gezögert hatte, die Aufgabe als Linzer Diözesanbischof zu übernehmen, habe er mit Riesengeschwindigkeit die Herzen der Oberösterreicher erreicht und sich auch nach seiner Amtszeit in ihren Herzen einen guten Platz gesichert.
Bischof Maximilian habe sich als Sozial- und Caritasbischof darüber hinaus in ganz Österreich einen guten Namen gemacht. Pühringer: "Er hat nicht nur die Verantwortung für die Schwachen immer wieder eingefordert, sondern hat auch soziale Initiativen selbst gesetzt, wie z. B. die Arbeitslosenstiftung." Nicht zu vergessen sei auch sein federführendes Mitwirken am Sozialhirtenbrief der heimischen Bischöfe und am ökumenischen Sozialwort der christlichen Kirchen.
Von der Katholischen Arbeiterjugend geprägt
Maximilian Aichern wurde am 26. Dezember 1932 als Sohn eines Fleischhauers in Wien geboren. Die Zeit in der Pfarrjugend der Kalasantiner, einem Orden für christliche Arbeitende, in der Gemeinde St. Josef im 14. Wiener Gemeindebezirk war für ihn prägend, wie er später immer wieder betonte. Nach der Matura arbeitete er im elterlichen Betrieb und gehörte als Lehrling zur Gruppe der Katholischen Arbeiterjugend (KAJ), mit engen Kontakten etwa in Richtung Kardinal Joseph Cardijn, P. Josef Zeininger und Leopold Kunschak. 1954 trat er ins Kloster St. Lambrecht der Benediktiner ein.
Nach der Priesterweihe in Rom 1959 wurde Aichern 1964 Abtkoadjutor und 1977 Abt von St. Lambrecht. Am 15. Dezember 1981 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. (1978-2005) offiziell zum Bischof von Linz, die Bischofsweihe fand am 17. Jänner 1982 im Linzer Mariendom statt.
Am 18. Mai 2005 nahm Papst Benedikt XVI. das Rücktrittsgesuch von Bischof Aichern an und ernannte ihn gleichzeitig zum Apostolischen Administrator der Diözese Linz. Am 18. September 2005 übergab Aichern schließlich das Amt des Diözesanbischofs an den damaligen Weihbischof von Wien, Ludwig Schwarz.
Quelle: kathpress