Hubert Philipp Weber neuer Rektor der KPH Wien/Krems
Hubert Philipp Weber, seit zehn Jahren Sekretär von Kardinal Christoph Schönborn und Leiter des erzbischöflichen Sekretariates, ist neuer Rektor der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule (KPH) Wien/Krems. Deren Hochschulrat unter dem Vorsitz von Schulamtsleiterin Andrea Pinz traf diese Entscheidung am Donnerstag einstimmigem nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren. Weber wird seine neue Aufgabe ab 1. Oktober 2022 antreten, teilte die Erzdiözese Wien mit. Er folgt dann dem amtierenden Rektor Christoph Berger nach, der nach zwölf Jahren auf eigenen Wunsch aus der ersten Reihe der Hochschulleitung zurücktritt.
Hubert Philipp Weber (53) studierte katholische Theologie und Philosophie an der Universität Wien. Seit 2012 ist er enger Mitarbeiter von Kardinal Schönborn und koordiniert als Leiter des erzbischöflichen Sekretariates auch die diözesane Projektgruppe zur Standortentwicklung und Generalsanierung der KPH. Weber ist zudem Lehrbeauftragter an der Wiener Katholisch-Theologischen Fakultät im Fachbereich Dogmatik und Autor sowie Herausgeber zahlreicher theologischer Bücher.
Der designierte Rektor hob in seinen Dankesworten die Kooperation der Privathochschule mit anderen christlichen Konfessionen und Religionen hervor: "Die KPH Wien/Krems ist eine große, vielfältige und erfolgreiche Einrichtung, ein Beispiel gelungener ökumenischer und interreligiöser Zusammenarbeit." Er freue sich auf eine herausfordernde und spannende Aufgabe, sagte Weber. Als Rektor zeichnet er künftig für den durch Bundesmittel finanzierten Lehr- und Forschungsbetrieb der Hochschule verantwortlich, ist Vorgesetzter des an der KPH tätigen Lehrpersonals und repräsentiert die KPH Wien/Krems nach außen.
"Zukunftsweisend in der Religionslehrerausbildung"
Hochschulrats-Vorsitzende Pinz wies darauf hin, dass sich die KPH in den letzten Jahren "mit einzigartiger Qualität und unvergleichlichem Profil im hochschulischen Bereich positioniert" habe. Mit Hubert Philipp Weber an der Spitze eines starken Leitungsteams sei die Fortsetzung dieser Entwicklung gesichert. "Als private, kirchliche Bildungseinrichtung werden wir die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Pädagoginnen und Pädagogen weiterhin maßgeblich mitgestalten und zukunftsweisende Akzente in der Bildung von Religionslehrerinnen und -lehrern setzen", versicherte die Schulamtsleiterin. Dem scheidenden Rektor Christoph Berger dankte Pinz für sein langjähriges Engagement und die "Zusage, seine Expertise weiterhin an geeigneter Stelle einzubringen".
Freude über die Personalentscheidung äußerten mit dem lutherischen Bischof Michael Chalupka und dem griechisch-orthodoxen Metropoliten Arsenios (Kardamakis) auch zwei weitere Vertreter der sieben christlichen Konfessionen, die als Träger der KPH Wien/Krems fungieren. Chalupka nannte Weber einen ausgewiesenen Fachmann mit sowohl wissenschaftlicher Qualifikation als auch ökumenischer Vorerfahrung. Arsenios zeigte sich überzeugt, dass der neue Rektor entscheidende Schritte zur guten Weiterentwicklung der KPH setzen wird, an der die Kooperation der Kirchen "für uns alle sehr fruchtbringend" sei.
An KPH Wien/Krems gelebte Ökumene
Die Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems gilt als europaweit einzigartiges ökumenisches Vorzeigeprojekt: Sie bietet als Österreichs größte Private Pädagogische Hochschule an sieben Standorten in Wien und Niederösterreich Erstausbildung, Fort- und Weiterbildung für Lehrkräfte der Primär- und Sekundarstufe sowie ein Bachelorstudium Elementarbildung und Lehrgängen mit Masterabschluss. Träger der von einer ökumenischen Perspektive getragenen KPH sind die katholischen Diözesen Wien und St. Pölten sowie die Evangelische Kirche A. und H.B., die Griechisch-Orientalische Kirche, drei Orientalisch-Orthodoxe Kirchen sowie die Altkatholische Kirche.
In der Ausbildung von Religionslehrerinnen und -lehrern und im Rahmen der Förderung interreligiöser Kompetenzen gibt es auch Kooperationen mit den Freikirchen, der Islamischen Glaubensgemeinschaft, der Alevitischen Glaubensgemeinschaft, der Israelitischen Religionsgesellschaft und der Buddhistischen Religionsgesellschaft. Die Hochschule hat derzeit ca. 2.500 Studierende in der Erstausbildung und ca. 1.000 Studierende in Weiterbildungslehrgängen sowie rund 320 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Gratulation von Polaschek
Gratulationen an Weber für seine neue Aufgabe kamen am Donnerstag auch von Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsminister Martin Polaschek. Die KPH Wien/Krems gewinne mit Weber einen "erfahrenen Bildungsexperten" im Führungsteam, unterstrich der Bundesminister. Als Theologe und Religionspädagoge bringe Weber "durch seine Forschungs-, Publikations- und Lehrtätigkeit an der Universität Wien sowie durch seine breite Vernetzung im Bereich von Bildung, Gesellschaft und Religion national und international vielfältige Erfahrung und Kompetenz mit".
Dank äußerte Polaschek zugleich dem scheidenden Rektor Christoph Berger nach zwölf Jahren an der Spitze der KPH. Die Hochschule habe unter seiner Führung "ihr Profil maßgeblich geschärft und sich mit ihren spezifischen Schwerpunkten im Hochschulbereich positioniert", betonte der Minister. Er hob zugleich Bergers Verdienste bei der Mitgestaltung der Pädagogenbildung sowie seinen vierjährigen Vorsitz in der Rektorinnen- und Rektorenkonferenz der österreichischen Pädagogischen Hochschulen hervor.
Quelle: kathpress