Linzer Generalvikar: Christen müssen "Baumeister des Lebens" sein
In der Nachfolge Jesu sollten Christinnen und Christen "Baumeister des Lebens" werden. Das hat der Linzer Generalvikar Severin Lederhilger am Sonntag bei der Amtseinführung des neuen Leitungsteams der Pfarre Ennstal bekräftigt. "Die Kirchen, Kapellen und Versammlungsorte haben ihren eigentlichen Sinn erst dann, wenn sie auch Ausdruck einer lebendigen Pfarre, von aufgeschlossenen Pfarrgemeinden sind, von Menschen, die auf die Botschaft Gottes hören, sich an seinem Wort im Alltag orientieren und diesen Glauben freudig gemeinsam feiern", sagte Lederhilger. Die neuen Ämter und Strukturen in der Diözese Linz sollten der Verkündigung des Glaubens und der konkreten Erlebbarkeit von Kirche dienen, so der Generalvikar, "sich dabei aber selbst nicht unangemessen in den Vordergrund spielen".
Die Pfarre Ennstal gehört zu den Pionieren der neuen Linzer Diözesanreform. Nach eineinhalb Jahren intensiver Vorbereitung wurde sie am 1. Jänner mit vier weiteren Pfarren kirchenrechtlich gegründet. Geleitet werden die Pfarren von jeweils einem Pfarrer in Zusammenarbeit mit zwei Vorständinnen bzw. Vorständen für pastorale und wirtschaftliche Angelegenheiten. Für die Pfarre Ennstal führte Lederhilger beim Sonntagsgottesdienst in der Pfarrkirche Reichraming Pfarrer Friedrich Lenhart, Pastoralvorständin Anita Aigner und Verwaltungsvorständin Birgit Templ in ihr neues Amt ein.
Das Umsetzungskonzept der Linzer Pfarrstrukturreform sieht im Endausbau 39 "Pfarren" vor, die aus mehreren Pfarrteilgemeinden (kurz "Pfarrgemeinden") mit ihren historischen lokalen Rechtsträgern "Pfarrkirche" und "Pfarrpfründe" bestehen. Damit soll sowohl die Zusammengehörigkeit innerhalb des pastoralen Raumes einer Pfarre bewusst gemacht als auch die konkrete Beheimatung und Verantwortung in einer konkreten Gemeinschaft vor Ort zum Ausdruck gebracht werden. Die Pfarrgemeinden werden daher zwar eine weitgehende Selbstständigkeit (auch finanzieller Art) für ihren Bereich bewahren können, zugleich profitieren sie vom größeren Ganzen der Pfarre und der Zusammenarbeit der Seelsorgeverantwortlichen.
Zu diesem Beziehungsnetz gehören auch alle vorhandenen pastoralen Orte, speziell jene der kategorialen Pastoral, wie zum Beispiel im Krankenhaus, in Bildungs- oder Jugendzentren und in der Betriebsseelsorge. Innovative Projekte und pastorale Initiativen sollen fixer Bestandteil des gemeinsamen Pfarrlebens sein.
Geleitet werden die Pfarren von jeweils einem Pfarrer in Zusammenarbeit mit zwei Vorständen für pastorale und wirtschaftliche Angelegenheiten. Wesentlich bleibt dabei weiterhin die Mithilfe und Leitungsverantwortung in unterschiedlichen Aufgabenbereichen von Priestern, Ständigen Diakonen sowie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort in den Pfarrgemeinden bzw. im pastoralen Handlungsraum der Pfarre.
Quelle: kathpress