Wien: Caritas eröffnet Haus für Menschen mit psychischer Erkrankung
Die Caritas der Erzdiözese Wien hat mit dem "Haus Lukas" in Wien ein neues Wohnheim für Menschen mit psychischen Erkrankungen geschaffen. Die Liegenschaft der ehemaligen Bettinastiftung im 15. Gemeindebezirk bietet psychisch Erkrankten die Möglichkeit für ein selbstbestimmtes Leben. Auch wenn die 49 Bewohnerinnen und Bewohner des ehemaligen "Haus St. Antonius" bereits seit vergangenen August in der neuen Einrichtung wohnen, wurde das Haus am Freitag nun offiziell eröffnet und von Pfarrer Martin Rupprecht gesegnet.
Der Direktor der Caritas der Erzdiözese Wien, Alexander Bodmann, betonte bei der Eröffnung die Wichtigkeit der ganzheitlichen Betreuung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. "Die Bedürfnisse, die Menschen mit psychischen Erkrankungen haben, werden gesellschaftlich oft übersehen", sagte Bodmann. Mit dem Haus, dessen Planung bereits 2015 begonnen hatte, setze die Caritas einen wichtigen Schritt. Im "Haus St. Lukas" stünden die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner immer im Mittelpunkt.
Hausleiterin Eva Kainz berichtete von Ängsten vieler Bewohnerinnen und Bewohner der früheren Einrichtung vor dem Umzug ins neue Haus. Diese Ängste habe die Caritas ernst genommen und habe darauf reagiert, etwa durch die Möglichkeit für die Klientinnen und Klienten, die Räumlichkeiten bereits während der Umbauphase zu besichtigen. Auch das Einpacken und symbolische "ausmisten" habe man bewusst begleitet, so die Einrichtungsleiterin.
Vonseiten der Politik wurde die gute Zusammenarbeit mit der Caritas betont. Dank der Hilfsorganisation würden "Menschen, die einen schwereren Rucksack zu tragen haben als andere", in dem Haus einen guten Rückhalt finden, betonte Bezirksvorsteher Dietmar Baurecht. Die Landtagsabgeordnete Claudia Laschan bezeichnete das Haus als eine Einrichtung, "die für viele Menschen essenziell ist, um ihr Leben gut zu meistern" und als besonders wichtig für den Bezirk. Die Geschäftsführerin des Fonds Soziales Wien, Anita Bauer zeigte sich überzeugt, dass es hochwertige Pflege für Menschen mit psychiatrischem Bedarf benötige.
Das Haus bietet 50 Wohn- und Pflegeplätze mit 48 Einzel- und einem Doppelzimmer in vier Wohngruppen. Zentrum einer jeden Wohngruppe ist ein gemeinsames Speisezimmer mit Küche und Wohnbereich, der den Menschen eine möglichst freie Gestaltung der Tagesstruktur ermöglichen soll. Eine hauseigene Kapelle bietet Platz für gemeinsame Feiern. Wichtig ist der Caritas ein Umgang auf Augenhöhe. Unterstützt werden die Klientinnen und Klienten von einem multiprofessionellen Team, mit dem Ziel einer individuellen Betreuung angepasst an das jeweilige Krankheitsbild.
Quelle: kathpress