Arbeitsgemeinschaft fördert professionelle Trauerbegleitung
Trauernde benötigen weder Mitleid noch gut gemeinte Worte, sondern eine professionelle Trauerbegleitung: Darauf hat die Bundesarbeitsgemeinschaft Trauerbegleitung (BAT) kurz vor den christlichen Feiertagen Allerheiligen (1. November) und Allerseelen (2. November) hingewiesen, an denen Menschen traditionell ihrer Verstorbenen gedenken. Trauer sei eine "natürliche Fähigkeit", die helfe, mit Verlusten wieder neu leben zu lernen, aber auch Raum für Gefühle benötige. Trotz ihrer Normalität friste Trauer in der Gesellschaft ein Schattendasein, so die BAT in einer Aussendung am Montag.
Die BAT besteht aus Mitgliedsorganisationen wie der Caritas Österreich, den Österreichischen Pastoralämter sowie der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft.
Professionelle Trauerbegleiter wüssten, "dass es vorrangig darum geht, der Verzweiflung, (Sinn)Leere, Angst, dem Schmerz und oft der Hoffnungslosigkeit von Trauernden statt dem 'Entgegensetzen' vielmehr etwas 'zur Seite zu stellen'", so die 2013 gegründete BAT. Folglich gehe es darum, den Gefühlen der Trauer Raum zu geben und Anerkennung zu schenken.
"Trauerarbeit ist erlernbar" betonte die Arbeitsgemeinschaft, die mit ihren Mitgliederorganisationen österreichweite Qualitätskriterien für die Ausbildungen als Basis für qualitätsvolle Trauerbegleitung entwickelt hat. Die BAT stelle dieses Curriculum allen Ausbildungsanbietern zur Verfügung. Damit wolle man dazu beitragen, "dass immer mehr Menschen dazu befähigt werden, Trauernde mit fundiertem Wissen und fachlicher Erfahrung zur Seite zu stehen und im Umkehrschluss somit auch Trauernden eine professionelle Begleitung und Unterstützung zukommen zu lassen".
Die BAT organisiert u.a. auch Vernetzungstreffen und Symposien; das nächste Symposium findet am 24. und 25. September 2024 in Wien zum Thema "Einsamkeit" statt.
Allerheiligen und Allerseelen
Am 1. November feiert die katholische Kirche das Fest Allerheiligen. An diesem Festtag wird der Heiligen und Seligen der Kirche gedacht. Auf diese Weise sollen auch jene Heiligen in den Mittelpunkt gerückt werden, derer nicht durch eigene Feiertage gedacht wird und welche nicht im alltäglichen Bewusstsein präsent sind.
Theologisch steht das Fest in engem Bezug zu Ostern und der Auferstehung der Toten, da die Heiligen laut christlicher Überzeugung bereits in Gemeinschaft mit Gott stehen und die "Kirche des Himmels" bilden. Den Gläubigen soll das Gedenken Motivation sein, das eigene Leben intensiver im Sinne des Evangeliums zu leben und so einen Weg der "Heiligkeit" zu gehen.
Am Allerseelen-Tag (2. November) wird aller Verstorbenen gedacht. Die Wurzeln dieses Festes gehen zurück auf das Jahr 998, in dem der Abt des französischen Benediktinerklosters Cluny, Odilo von Cluny, den Tag als Gedenktag für alle verstorbenen Gläubigen festgesetzt hat. Christliche Feste zum Totengedenken gibt es bereits seit dem 2. Jahrhundert.
(Link: www.trauerbegleiten.at)
Quelle: kathpress