
Gabriel: Leo XIV. wird Konsolidierungskurs fahren
Die Wiener Sozialethikerin und Theologin Prof. Ingeborg Gabriel ist überzeugt, dass Papst Leo XIV. eine gute Wahl ist. Im Ö1-Morgenjournal am Freitag betonte sie, dass der neue Papst wohl zum einen den Kurs von Papst Franziskus fortsetzen, zugleich aber vor allem auch innerkirchlich einen "Konsolidierungsfahren" einschlagen werde.
Die Prioritäten, die Papst Franziskus nach außen gesetzt habe - soziale Gerechtigkeit und Friede - werde Leo XIV. fortführen. "Das kommt allein auch schon durch die Namenswahl zum Ausdruck." Der neue Papst schließe damit an Papst Leo XIII. (1878-1903) an. Dieser sei der erste Papst gewesen, der die soziale Frage thematisiert habe. Ein Meilenstein sei die Enzyklika Rerum novarum (1891) gewesen. Zugleich habe sich Leo XIII. auch stark in die Politik eingebracht. Dieses politische Engagement würde man gerade angesichts der aktuellen weltpolitischen Lage auch von Leo XIV. erwarten.
Welche Positionen der neue Papst hingegen in der Frauenfrage oder bei weiteren sogenannten innerkirchlichen "heißen Eisen" einnimmt, sei kaum bekannt, so Prof. Gabriel. Es werde für ihn jedenfalls eine große Aufgabe sei, auch innerkirchlich als Brückenbauer und Vermittler zu agieren und die Weltkirche zusammenzuhalten.
Quelle: kathpress