
Graz: Solidaritätszug für "Erhalt des starken steirischen Hilfsnetzes"
Nach dem Bekanntwerden massiver Einschnitte bei Förderungen für soziale Einrichtungen in der Steiermark haben steirische Hilfsorganisationen unter dem Hashtag #soziallandretten am Donnerstag (26. Juni) zu einem Solidaritätszug "für den Erhalt des starken steirischen Hilfsnetzes" um 18 Uhr mit Start am Mariahilferplatz Graz eingeladen. Bereits vergangenen Montag hatte sich der spontane Zusammenschluss steirischer Organisationen unter dem Hashtag #steiermarkretten gegen den "sozialen Kahlschlag" in Sozialeinrichtungen formiert. Auf der Webseite www.steiermarkretten.at warnen die Organisationen vor den Folgen der Einsparungen in Höhe von 2,5 Millionen Euro.
Wie aus einer Aussendung vom Dienstag hervorgeht, sollen rund 40 Organisationen von einem Wegfall der Valorisierung, Projektabsagen oder einem gänzlichen Wegfall von Förderungen ab dem 1. Juli 2025 betroffen sein. Einige Einrichtungen bringe das in eine existenzbedrohende Lage. Jene Einsparungen retten das Staatsbudget nicht, bedeuten aber "weniger Hilfe, weniger Soziales, weniger Integration und auf der anderen Seite menschliche Tragödien", so Caritasdirektorin Nora Tödtling-Musenbichler.
Zu den nicht mehr weiter geförderten Projekten zählen unter anderem die präventiv gegen Gewalt wirkenden Projekte DIVAN und CariM der Caritas sowie Projekte des Frauen- und Mädchenvereins Mafalda. In der Caritas erhält etwa auch die Schule für Sozialbetreuungsberufe keine Förderungen mehr, die vor über 75 Jahren vom Land eingesetzt wurde, um für dringende Berufe in der Behindertenhilfe, der Familienhilfe und Altenfachbetreuung auszubilden, hieß es. Der Verein ISOP benannte Projekte für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die künftig nicht mehr möglich sind und in der wichtigen Betreuung dieser Gruppe ein großes Loch zurücklassen.
Die sozialen Organisationen haben sich eigenen Angaben nach zum Ziel gesetzt, für den Fortbestand sozialer Angebote in der Steiermark einzutreten. Sie fordern das Land Steiermark zu einem umgehenden Krisengipfel auf - "bevor irreversible Schäden an der sozialen Infrastruktur entstehen". Die gesamte Landesregierung müsse Verantwortung übernehmen, so ihr Appell an die Politik: "Wir fordern die Verantwortlichen auf, noch einmal Änderungen vorzunehmen." (Infos: www.steiermarkretten.at)
Quelle: kathpress