
Salzburg: Erzdiözese verlieh erstmals Erentrudis-Orden
Seit 400 Jahren ist sie Salzburgs Landesmutter, die schon lang gehegte Idee eines nach ihr benannten Ordens hat die dortige Erzdiözese nun endlich umgesetzt: Auf die Heilige Erentrudis (um 650-718) verweist eine kirchliche Auszeichnung, die Erzbischof Franz Lackner am Mittwochnachmittag erstmals an vier ehrenamtlich Verdiente aus den Bereichen Bildung, karitative Projekte, Kunst und Kultur verliehen hat. Er sprach bei dem Festakt im Rahmen der noch laufenden Erentrudis-Festwoche von einem "Erntedankfest" und von einem Zeichen der Lebendigkeit der Kirche auf allen Ebenen.
Geehrt wurden Franziska Neureiter (Bad Vigaun) für ihr jahrzehntelanges Engagement in Liturgie, Jugend- und Frauenarbeit, Gabriele Treschnitzer (Elsbethen), eine theologisch und gesellschaftlich aktive Pionierin der Krankenhausseelsorge und feministischen Theologie, Bernhard Treschnitzer (Elsbethen), der sich vor allem in der katholischen Männerarbeit, der Jugendseelsorge und in der Aktion Leben engagierte, sowie Rudolf Kraus (Leopoldskron-Moos), der seit über 40 Jahren als Mesner, Liturgiekreis-Mitglied, Zechpropst, Firmbegleiter und Vinzibus-Organisator seine Pfarre mitprägt.
Gestiftet wurde der neue Orden in Zusammenarbeit von Erzdiözese, Katholischer Frauenbewegung und dem Kloster Nonnberg. Grundlage für das Ehrenzeichen ist das historische Konventsiegel des Klosters aus dem 13. Jahrhundert, umgesetzt wurde es durch den diözesanen Glockenreferenten Josef Kral. Ordinariatskanzlerin Elisabeth Kandler-Mayr betonte in ihrer Laudatio, mit dem Erentrudis-Orden wolle man ehrenamtliche Verdienste sichtbar machen, die das kirchliche Leben in seinen vielfältigen Formen tragen. Die Heilige Erentrudis stehe dabei sinnbildlich für weibliche Führungskraft, Fürsorge und gelebte Spiritualität.
Erentrudis, die als erste Äbtissin des Benediktinerinnenklosters Nonnberg in Salzburg gilt, wurde um 650 in Thüringen geboren und wirkte auf Bitten ihres Onkels, des heiligen Rupert, als erste Äbtissin im Benediktinerinnenkloster Salzburg. Sie ist neben Rupert und Virgil die dritte Patronin der Erzdiözese und wird seit 1624 als "Landesmutter" verehrt. Der auf sie Bezug nehmende Orden soll nicht nur ihr Andenken würdigen, sondern auch Menschen ehren, die wie sie Glaube, Verantwortung und konkrete Hilfe miteinander verbinden.
Quelle: kathpress