
St. Pölten feiert Stadt- und Diözesanpatron Hippolyt
Am 13. August feiern die Diözese und die Stadt St. Pölten ihren namensgebenden Patron, den heiligen Hippolyt. Anlässlich des Gedenktags feiert Bischof Alois Schwarz schon am 10. August eine Festmesse um 10 Uhr in der Domkirche. Anschließend wird es ein kulturelles und kulinarisches Programm geben, wie die St. Pöltner Kirchenzeitung "Kirche bunt" (aktuelle Ausgabe) ankündigte. Auch ein Rundgang durch den Dom und die niederösterreichische Landeshauptstadt lädt dazu ein, den Spuren des Heiligen zu folgen.
Der Tag startet kulinarisch: Im Brunnenhof kann nach dem Gottesdienst ein eigens kreiertes Hippolyt-Eis (Blutorange-Topfen) verköstigt werden. Das Bildungshaus St. Hippolyt lädt zum "Namenstagsfrühstück" ein. Im Kreuzgang des Doms wird die Kunst des Schmiedehandwerks vorgestellt (11.30 bis 16 Uhr). Das Museum am Dom öffnet ab 12 Uhr kostenlos ihre Türen und führt durch die Jahresausstellung "In Feuer geboren" und ab 15 Uhr durch den ehemaligen Luftschutzkeller. Um 13 Uhr wird mit Treffpunkt vor dem Dom über die aktuelle Domrenovierung informiert.
Technik-Liebhaber können im Stadtmuseum kostenvergünstigt und ausgestattet mit XR-Brillen eine virtuelle Zeitreise in das mittelalterliche St. Pölten unternehmen - mit Touren um 14, 14.30 und 20 Uhr. Bei freiem Eintritt können Besucherinnen und Besucher um 17 Uhr ein Wanderkonzert mit "Capella Splendor Solis" mit Startpunkt im Museum am Dom besuchen.
Spuren des Heiligen in St. Pölten
Die Spuren des heiligen Hippolyt, von dem sich der Name der Diözese und der niederösterreichischen Landeshauptstadt (Sancti Yppoliti) ableitet, sind in der Stadt vielfach sichtbar, berichtete "Kirche bunt". Der Legende nach erhielten die bayrischen Herzöge Adalbert und Ottokar im 8. Jahrhundert Reliquien, mit denen sie die Klöster Tegernsee (Quirinus) und St. Pölten (Hippolyt) gründeten. Die Hippolytreliquie befindet sich bis heute am Hochaltar des St. Pöltner Doms, im Seitenschiff ist ihm ein Altar mit dem Bild des Heiligen als Soldaten gewidmet.
Das Ypsilon auf seinem Schild verweist auf seinen griechischen Namen "Yppolitus". Ein Fresko von Hans Alexander Brunner in der Domkuppel zeigt seinen Märtyrertod - der Überlieferung nach wurde er von Pferden zu Tode geschleift -, und auch das große Deckenfresko stellt Hippolyt dar. Auch der Kreuzgang des Domes verweist auf die lange Verehrung des Heiligen: Ein Epitaph von 1337 zeigt neben Augustinus auch Hippolyt und gilt als eine der ältesten Darstellungen des Heiligen in Niederösterreich; noch älter ist ein Wachssiegel aus dem 13. Jahrhundert, das ihn mit Toga und Schriftrolle darstellt und heute im Museum am Dom aufbewahrt wird.
Darüber hinaus ist Hippolyt im Stadtbild präsent: vom Bildungshaus St. Hippolyt über Reliefs und Grenzsteine mit dem Ypsilon bis zu einem großen Wandbild in der Brunngasse. Auf der Dreifaltigkeitssäule am Rathausplatz blickt er gemeinsam mit dem heiligen Leopold in Richtung Rathaus.
Der heilige Hippolyt wurde vermutlich um 170 n. Chr. im griechisch sprechenden Osten des römischen Reiches geboren. Er gilt als Schüler des heiligen Irenäus von Lyon und war einer der wichtigsten Kirchenväter seiner Zeit. Wahrscheinlich wirkte er ab 192 n. Chr. als Presbyter in Rom, wo er später Bischof wurde. 235 erlitt er auf Sardinien den Märtyrertod. Der Gedenktag des Heiligen ist der 13. August. Die Klostergründung St. Hippolyt im ausgehenden 1. Jahrtausend gilt als die Geburtsstunde des heutigen St. Pölten. Als einzige Landeshauptstadt Österreichs ist St. Pölten nach einem Heiligen benannt.
Quelle: kathpress