
Diözese Linz: Halbzeit bei der Pfarrstrukturreform
Halbzeit gibt es bei der Pfarrstrukturreform der Diözese Linz: In diesem Herbst starten sieben weitere oberösterreichische Dekanate die Vorbereitungsphase für die Umsetzung der Pfarrstrukturreform der Diözese Linz. Gmunden, Reichersberg, Grein, Altenfelden, Windischgarsten, Altheim-Aspach und Enns-Lorch beginnen als "fünfte Gruppe" den zweijährigen Prozess, an dessen Ende die Gründung neuer "Pfarren" mit mehreren Pfarrteilgemeinden steht. Die sieben Dekanate werden als fünfte von insgesamt sechs Gruppen die Pfarrstrukturreform in Angriff nehmen. 26 Dekanate sind bereits "unterwegs" bzw. haben den Prozess schon beendet.
Christoph Lauermann, Ordinariatskanzler der Diözese Linz und Leiter der Stabsstelle Pfarrstruktur, hat gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten" (Montag) eine positive Zwischenbilanz gezogen. Mit der Reform gebe es die Chance, "das dichte pfarrliche Netz auch in den nächsten Jahrzehnten zu erhalten". In allen Pfarren, in denen der Veränderungsprozess in Gang gekommen ist, gebe es positive Auswirkungen. 19 Pfarren arbeiten bereits in der neuen Struktur. Eine Kosteneinsparung werde freilich erst langfristig erkennbar werden - "die Umstellungskosten sind noch hoch", so Lauermann. Konkrete Zahlen könne er nicht nennen. Die Einrichtung von Büros für die neue Leitungsebene koste genauso Geld wie die Ausbildung der Seelsorgeteams oder die Anstellung neuer Mitarbeiter für Sekretariat und Buchhaltung auf Pfarrebene.
Ein Ziel habe man schon erreicht: "Das Gottesdienstangebot ist gesichert und gut." Auch wenn es in manchen Pfarrteilgemeinden tatsächlich - wie von einigen befürchtet - weniger Eucharistiefeiern gibt: "Mit der neuen Struktur ist die Verteilung gerechter", unterstrich Lauermann. Denn nun gebe es in anderen Pfarrteilgemeinden, in denen nur alle paar Wochen eine Heilige Messe möglich war, wieder regelmäßig Eucharistiefeiern. Nachsatz: "Den Priestermangel haben wir mit und ohne Pfarrstrukturreform."
Das Umsetzungskonzept der diözesanen Pfarrstrukturreform sieht am Ende 39 "Pfarren" vor, die aus mehreren Pfarrteilgemeinden mit ihren historischen lokalen Rechtsträgern "Pfarrkirche" und "Pfarrpfründe" bestehen. Damit soll sowohl die Zusammengehörigkeit innerhalb des pastoralen Raumes einer Pfarre bewusst gemacht als auch die konkrete Beheimatung und Verantwortung in einer konkreten Gemeinschaft vor Ort zum Ausdruck gebracht werden.
Die Pfarrteilgemeinden bewahren eine weitgehende Selbstständigkeit (auch finanzieller Art) für ihren Bereich, zugleich profitieren sie vom größeren Ganzen der Pfarre und der Zusammenarbeit der Seelsorgeverantwortlichen. Geleitet werden die Pfarren von jeweils einem Pfarrer in Zusammenarbeit mit zwei Vorständinnen bzw. Vorständen für pastorale und wirtschaftliche Angelegenheiten. Wesentlich bleibt aber die Mithilfe und Leitungsverantwortung in unterschiedlichen Aufgabenbereichen von Priestern, Ständigen Diakonen sowie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort in den Pfarrgemeinden bzw. im pastoralen Handlungsraum der Pfarre.
Quelle: kathpress