
Bischof Elbs: In zerrissener Welt Frieden und Versöhnung stiften
Heilige können gerade in einer zerrissenen und von Kriegen geprägten Welt in Erinnerung rufen, dass die Tugend der Sanftmut mehr darstellt, als eine Haltung der Schwäche und Vorsicht: Sanftmut kann mit den Heiligen als eine "besondere Form des Widerstandes" verstanden werden und Ansporn sein, "in einer zerrissenen Welt Spuren des Friedens und der Versöhnung zu hinterlassen": Das hat der Feldkircher Bischof Benno Elbs bei einem Gottesdienst zu Allerheiligen (1. November) im Feldkircher Dom betont. In einer Welt, in der das "Recht des Stärkeren" regiere, sei die Sanftmut eine Form "innerer Freiheit, auf Gewalt und Zwang zu verzichten" und insofern ein stückweit Widerstand.
"Die Heiligen sind Zeuginnen und Zeugen dafür, dass Sanftmut nicht ohnmächtig macht, sondern verändern kann: Sie verwandelt Konflikt in Nähe, Gegnerschaft in Achtung, Misstrauen in Frieden", so Elbs. Vielleicht liege in dieser Tugend "auch eine Antwort auf die Zerrissenheit unserer Gegenwart", führte der Bischof weiter aus: "Wenn Jesus die Sanftmütigen seligpreist, dann ruft er zu einem anderen Lebensstil und zu einer anderen Form des Zusammenlebens auf. Die Unkultur des Lauten, der Empörung und der Rechthaberei wird durchbrochen durch die leise Stimme der Sanftmütigen. Sanftmut beginnt dort, wo wir aufhören, das letzte Wort haben zu wollen, und stattdessen nach Wahrheit und dem Willen Gottes für mein Leben suchen."
Quelle: kathpress