Erzbischof Lackner: Glaube ist "permanentes Austarieren"
In dem kürzlich erschienen Buch "Kaum zu glauben - Annäherungen an Grundworte des christlichen Lebens" begeben sich der Salzburger Erzbischof Franz Lackner und der Philosoph Clemens Sedmak auf die Suche nach Antworten auf Fragen rund um die Themen Glaube, Jugend oder das Leid in der Welt. Glaube beschreibt Lackner darin als ein "permanentes Austarieren", als etwas, das "nicht felsenfest an einem Punkt steht". In dieser Situation der Unsicherheit und des Wagnisses möchte er Gesprächspartner für Menschen sein, betonte der Erzbischof am Dienstag in einem Interview mit den "Salzburger Nachrichten".
Auf Nicht-Gläubige gehe er stets mit der Einladung zu, "einfach mal über Gott und den Glauben nachzudenken". Das fordere heraus und da entstehe Interesse, so Lackner. Sich allerdings vom Glauben eine Belohnung zu erhoffen, sei aber der falsche Ansatz und Glaube gebe auch keine vorschnellen Antworten auf Herausforderungen, wie etwa das Leid in der Welt - er spende allerdings auch in großer Not Ruhe und Trost, erläuterte der Erzbischof. An Gott zweifle er auch angesichts von Leid nicht, "aber ich verstehe ihn zuweilen nicht".
Als Bischof möchte er Freund der Menschen sein - als Freund "dabeistehen, bis hin zum Beistehen. Ich möchte der sein, der bei den Menschen steht und ihre Stimme hört", so Lackner. Bischof sein sei dabei immer ein Balanceakt, eine Annäherung und ein Brückenschlag.
Im Buch werfen Lackner und Sedmak zentrale Fragen des Lebens und des Christseins auf. Es geht dabei u.a. um Armut und Freundschaft, um Glaube und Liebe, um Hoffnungen und Grenzen, um Staunen und um Wahrheit. Erschienen ist das 176 Seiten umfassende Buch im "Tyrolia"-Verlag. Präsentiert wird es am 8. Februar um 19 Uhr im Verlagshaus der "Salzburger Nachrichten" (Karolingerstraße 40, Salzburg).
Quelle: kathpress