Tausende bei nächtlicher Schiffsprozession am Wörthersee
Tausende Menschen zu Wasser und zu Land nahmen am Mittwochabend wieder an der traditionellen nächtlichen Schiffsprozession zu Mariä Himmelfahrt am Wörthersee teil. Geleitet wurde die Prozession vom Kärntner Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger. Die Ansprachen bei den Stationen in Krumpendorf, Pörtschach, Velden und Maria Wörth hielt der Salesianer P. Rudolf Osanger. Bei den Anlegestellen Krumpendorf, Pörtschach und Velden wurde auch in diesem Jahr ein umfangreiches Rahmenprogramm geboten. In Maria Wörth erreichte die Prozession mit der Erneuerung der Weihe an die Gottesmutter und dem abschließenden Feuerwerk ihren Höhepunkt.
Die Schiffsprozession bringe den Festgedanken des "Hohen Frauentages", wie das Hochfest "Mariä Himmelfahrt" im Volksmund genannt werde, "auf eindrucksvolle Weise in Ansprachen, Liedern und Gebeten zum Ausdruck", sagte Diözesanadministrator Guggenberger.
P. Rudolf Osanger, ehemaliger langjähriger Pfarrer in Klagenfurt und nunmehriger Jugendpastoralbeauftragter der Salesianer Don Boscos in Österreich, stellte die Person Marias und deren Bedeutung für das Leben der Menschen in den Mittelpunkt seiner Kurzansprachen. Maria sei Freundin, Ratgeberin und liebevolle Begleiterin, vor allem auch für junge Menschen. Die Gottesmutter sei ebenso Mutter der Kirche und Wegbegleiterin der Suchenden sowie in besonderer Weise auch "Helferin für die Kranken und Leidenden in einer Zeit des Unfriedens, des Krieges und der Not", sagte der Salesianerpater.
Osanger bezeichnete die Schiffsprozession am Wörthersee, die er selbst als Pfarrer von St. Josef-Siebenhügel zwölf Jahre lang mitorganisiert hat, als "festen Bestandteil der christlichen Volksfrömmigkeit in Kärnten mit einer langen, bewährten Tradition". Die Prozession bringe zum Ausdruck, dass "der Segen der Gottesmutter den Menschen wichtig ist". Als Jugendpastoralbeauftragter der Salesianer Don Boscos in Österreich freute sich Pater Osanger vor allem auch über die vielen jungen Besucher auf dem "Lobpreis-Schiff" der "Jungen Kirche Kärnten".
Die Tradition der Schiffsprozession auf dem Wörthersee reicht zurück bis in das Jahr 1954. Damals kam aus dem portugiesischen Wallfahrtsort Fatima eine Marienstatue für die Pfarrkirche St. Josef-Siebenhügel nach Klagenfurt. Um die Statue festlich in die Stadt zu geleiten, kam man auf die Idee, sie per Schiff von Velden zum Klagenfurter Ufer zu bringen. Im Laufe der Jahre haben sich die größeren Orte rund um den See an dieser Prozession beteiligt.
Quelle: kathpress