Bodenseewallfahrtskirche Bildstein zu "Basilica minor" erhoben
Der Feldkircher Bischof Benno Elbs hat bei einer Festmesse am Sonntag die Erhebung der Bodensee-Wallfahrtskirche Bildstein zur "Basilica minor" vorgenommen. Das Dekret zur Erhebung hatte Papst Franziskus bereits im vergangenen Juni unterzeichnet. Die Feier am 7. Oktober fand im Beisein von Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, Vatikan-Beauftragten Msgr. Michael Kahle (Gottesdienstkongregation) und Landeshauptmann Markus Wallner statt. Die barocke Pfarr- und Wallfahrtskirche Bildstein steht im Ortszentrum der gleichnamigen Gemeinde hoch über dem Rheintal im Bezirk Bregenz. Sie ist dem Fest Mariä Heimsuchung geweiht.
In seiner Predigt sagte Bischof Elbs, "Basilika" sei nicht nur eine Auszeichnung, sondern auch ein Auftrag: "Es ist ein Auftrag, der immer wieder auch auf die Rolle Marias zurückführt. Die Gottesmutter Maria ist dabei durchaus provokant. Im Magnificat, ihrem Jubellied über Gott, klingt sie politisch und kämpferisch: 'Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen', heißt es da. Wohl auch darum machen und machten sich Menschen in allen Jahrhunderten auf den Weg, um bei Maria Schutz zu finden."
Man müsse, um den Kern der Marienwallfahrten erleben zu können, nicht in die Ferne, nach Lourdes oder Fatima blicken. Auch Bildstein und Rankweil erzählten in vielen, kleinen Wundern des Alltags davon, so Elbs. Dass die Wallfahrtskirche in Bildstein punktgenau im Jubiläumsjahr der Diözese Feldkirch -1968-2018 - zur Basilika erhoben werde, sei so nicht geplant gewesen, man könne es aber einen "glücklichen Zufall" nennen.
Aus Dank für die vergangenen 50 Jahre nahm Bischof Elbs den Festtag zum Anlass, um die Marienweihe der Diözese Feldkirch zu erneuern. Damit werde das ganze Land unter den Schutz Mariens gestellt, wie er hervorhob.
Landeshauptmann Markus Wallner sagte in Grußworten, nicht nur für die Pfarrgemeinde Bildstein und die Diözese Feldkirch, sondern genauso auch für das Land Vorarlberg sei der Ehrentitel für das weit über die Landesgrenzen hinausstrahlende Gotteshaus ein freudiger Anlass. Nach der päpstlichen Aufwertung sei zu erwarten, dass - auf der Suche nach Ruhe, Andacht und innerer Einkehr - noch mehr Menschen dem vor allem auch landschaftlich besonders attraktiven Marienwallfahrtsort einen Besuch abstatten werden, sagte Wallner: "Es ist jedenfalls eine verdiente Auszeichnung, da es sich um einen der bedeutsamsten Wallfahrtsorte im gesamten Bodenseeraum handelt." Ein Ausflug dorthin sich auch für Architekturinteressierte lohnen, schließlich sei das Gotteshaus eine der wenigen erhaltenen Barockkirchen der Bregenzerwälder Barockbaumeister im Land.
Der Pfarrgemeinde, der Diözese sowie allen Gläubigen gratulierte Wallner abschließend: "Der Ehrentitel geht zuallererst an die Menschen, die diese Kirche ausmachen, sich tagtäglich einsetzen und viel persönliches Engagement einbringen. Vielen Dank dafür."
Auch der Pfarrer von Bildstein, Paul Burtscher, berichtete vom Engagement vieler bei den Vorbereitungen. "Dass wir heute hier sein können und gemeinsam feiern, dass unsere Pfarr- und Wallfahrtskirche in Bildstein zur ,Basilika' erhoben wird, ist ein einmaliges Ereignis für das ganze Land", freute sich Burtscher.
Quelle: kathpress