Bischof Bünker: Zahl der Hungernden steigt wieder an
Der evangelische Bischof Michael Bünker schlägt Alarm: In den letzten drei Jahren sei die Zahlen der Hungernden aufgrund von Krisen sowie durch Klimawandel verursachte Dürreperioden und unregelmäßige Regenzeiten wieder angestiegen. Weltweit litten mindestens 820 Millionen Menschen an Hunger. Die Bundesregierung forderte Bünker auf, "ihre Verantwortung für Hungerbekämpfung wahrzunehmen". Bisher habe Österreich die Hilfe vor Ort allerdings mehr mit Worten als mit Taten unterstützt, sagte der Bischof anlässlich des bevorstehenden Welthungertags am 16. Oktober in einer Aussendung am Donnerstag.
Hunger sei kein Schicksal, sondern werde durch den ungerechten Zugang zu Nahrung verursacht, betonte Bünker, der zugleich Schirmherr der evangelischen Aktion "Brot für die Welt" ist. Besonders betroffen seien Frauen und Kinder: 22 Prozent der Kinder unter fünf Jahren litten in von Hunger betroffenen Gebieten an Entwicklungsstörungen als Folge von mangelnder Versorgung mit Nahrung, sagte der lutherische Bischof.
Am Welternährungstag will die Aktion "Brot für die Welt" im Rahmen von Workshops vor allem Schüler und Schülerinnen in Österreich für das Thema sensibilisieren. Dabei backen sie Brot und setzen sich mit der Tatsache auseinander, dass ausreichende Nahrung für viele Menschen keine Selbstverständlichkeit sei, erläuterte "Brot für die Welt"-Bildungsreferentin Hannah Satlow. "Das gemeinsame Brotbacken stärkt die Wertschätzung der Ressourcen und der Arbeit, die im Essen stecken." Jährlich würden weltweit vier Milliarden Tonnen Nahrung produziert - ein Drittel davon lande niemals auf einem Teller. "Durch einen bewussten Umgang mit Nahrungsmitteln können auch Kinder bereits der Verschwendung ein Stück weit entgegenwirken", betonte Satlow.
Quelle: kathpress