Abschiebungen: Elbs mahnt Menschlichkeit und Augenmaß ein
Der Feldkircher Bischof Benno Elbs übt heftige Kritik an den jüngsten Abschiebungen von Flüchtlingen. Manche der Entscheidungen würden jegliches Gespür für Menschlichkeit vermissen lassen, kommentierte der Vorarlberger Bischof die in den letzten Tagen in Vorarlberg und in ganz Österreich bekannt gewordenen Fälle von Abschiebungen. Mehr menschliches Augenmaß im Umgang mit Flüchtenden sei dringend notwendig. Elbs, der auch in der Bischofskonferenz für die Caritas zuständig ist, äußerte sich in einer Aussendung am Mittwoch.
Der Bischof sprach sich für die verbindliche Einbeziehung der Bundesländer und der örtlichen politischen Verantwortlichen bei der Entscheidung über die Gewährung eines humanitären Bleiberechtes aus. Dadurch wäre die Berücksichtigung von humanitären Gründen und von erfolgreicher Integration besser gewährleistet, unterstrich Elbs.
Bei solchen Entscheidungen könne nicht "Druck der Straße" oder Lobbyismus ausschlaggebend sein, denn die Armen und Schwachen hätten oft keine Stimme. Der Umgang mit Flüchtlingen sei immer auch eine Frage der Menschenwürde, die im christlichen Menschenbild und in der europäischen Menschenrechtskonvention verankert ist. "Menschen müssen immer Menschen bleiben", verwies Elbs auf das Credo des Vorarlberger Märtyrers Carl Lampert.
Bischof Elbs bat in der Aussendung auch um das Gebet besonders für die vielen Frauen und Kinder, "die flüchten müssen und deren Seele im tiefsten verletzt wurde".
Quelle: Kathpress