
Krautwaschl: Priesterdienst in schwierigen Zeiten umso notwendiger
Der steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl hat am Sonntagnachmittag im Grazer Dom Lukas Weissensteiner (32) und Thomas Lang (27) zu Priestern geweiht. In seiner Predigt unterstrich der Bischof den Dienstcharakter des Priesteramtes. Wörtlich sagte Krautwaschl: "Gerade in Zeiten wie den unsrigen, die vielen so viel abverlangen, die für viele Menschen schwierig sind, in denen die Gräuel von Krieg und Terror nicht verstummen wollen und Menschenleben bedroht sind; gerade in Zeiten, in denen das Füreinander und damit die Liebe nicht mehr so im Blick zu sein scheint, weil das Eigene einem näher ist und damit die Nächsten Gefahr laufen, nicht ernst- oder angenommen zu werden - in diesen Zeiten, ja in unserer Zeit ist der priesterliche Dienst ein wichtiges, ein so notwendiges Zeichen."
Ein Priester "macht Jesus angreifbar unter uns - und damit den, der uns allen das Vorbild im Leben ist", so der Bischof. Der Priester mache die gemeinsame Orientierung aller am selben Ziel deutlich, "damit die Menschheit in der Nachfolge Jesu mehr und mehr eins wird".
"Vergesst nie, dass Ihr mit allen Getauften zur einen Kirche gehört!" appellierte der Bischof an die beiden Neupriester. Er könne sich noch gut erinnern, so Krautwaschl, was ihm seine Mutter zu seiner Priesterweihe vor 35 Jahren mitgegeben hatte: "Vergiss mir nicht, die Menschen zu grüßen", habe sie gesagt und damit zum Ausdruck gebracht, was für einen Dienst in der Kirche wesentlich ist: "Ihr seid als Menschen bereit, dem Volk Gottes zu helfen und zu dienen."
Was den Priestern aufgegeben ist, sei mehr als bloß ein Beruf, "es ist ein Ruf, euch von Gottes Melodie durchdringen zu lassen und diese schöne Melodie weiter zu schenken - im Tun und auch mit Worten". Und der Bischof fuhr in Richtung der Neupriester fort: "Ich bitte Euch daher, nicht nachzulassen, das Wort Gottes, von dem wir wissen und sagen, es sei Jesus selbst, euch anzueignen und daraus Euer Leben zu gestalten."
Die Sakramente, die der Kirche geschenkt sind, machten allen, denen sie gespendet werden, deutlich, "dass der Auferstandene mit ihnen geht". Priester seien zum Spenden der Sakramente gerufen, "weil sie selbst durch und durch von Gott ergriffen sind", so Krautwaschl: "Lebt daher selbst aus den Sakramenten, damit Euer Leben ein sichtbares Zeichen für den ist, für den Ihr steht. Für Jesus Christus, unseren Erlöser, unser Vorbild."
Mit Bischof Krautwaschl standen dem Gottesdienst Weihbischof Johannes Freitag, Regens Thorsten Schreiber und Subregens Alois Kowald vor; zudem auch die Pfarrer der Heimatpfarren und Einsatzpfarren der Neupriester.
Quelle: kathpress