
Umfrage: Weihnachten bleibt für Mehrheit religiös geprägt
Für die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher hat Weihnachten weiterhin eine religiöse Bedeutung. Laut einer Weihnachtsumfrage des Linzer Market-Instituts für den "Standard" sehen nur rund ein Drittel der Befragten im Fest keine religiöse Dimension. Selbst unter Menschen ohne Kirchenbindung oder nach einem Kirchenaustritt misst etwa die Hälfte Weihnachten zumindest teilweise religiöse Bedeutung bei.
Neun Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass Weihnachten in den vergangenen zehn bis 20 Jahren an Bedeutung gewonnen habe, 52 Prozent sehen eine gleichbleibende Bedeutung. Ein Bedeutungsverlust wird von 38 Prozent wahrgenommen. Besonders jüngere Menschen sprechen häufiger von einem Bedeutungsgewinn, während ältere eher einen Rückgang feststellen.
Religiöse Kernaussagen bleiben dennoch stabil. 61 Prozent stimmen der Aussage zu, dass zu Weihnachten "die Ankunft des Erlösers verkündet wird", ein Wert, der seit Jahren kaum schwankt. Vier von fünf Befragten bezeichnen Weihnachten als den Geburtstag Jesu Christi. Gleichzeitig glaubt eine wachsende Minderheit, vor allem unter Jüngeren, dass "Jesus Christus nur eine literarische Figur, die nie gelebt hat" - insgesamt 30 Prozent, bei den jungen Befragten 37 Prozent.
Besonders stark verbunden wird Weihnachten mit Frieden und Versöhnung. "Die stärksten Assoziationen mit dem Weihnachtsfest rufen die Begriffe Frieden und Versöhnung hervor", sagte Market-Institutsleiter David Pfarrhofer. Vor allem ältere Menschen sehnten sich nach einem "Weihnachtsfrieden".
Das zeigt sich auch im privaten Bereich: Für 59 Prozent ist ein "friedliches Fest mit der Familie" sehr wichtig, lediglich fünf Prozent ist dieser Aspekt unwichtig oder egal. Weihnachten werde insgesamt "vor allem als ein Fest der Gemeinsamkeit empfunden", so Pfarrhofer, mit Zeit füreinander und gepflegten familiären Beziehungen. Besonders stark ausgeprägt ist dieses Bedürfnis im ländlichen Raum.
Neben der Gemeinschaft spielen auch Genuss und Erholung eine Rolle. Gutes Essen bezeichnen 37 Prozent als sehr wichtig, gemeinsame Rituale 34 Prozent und das Ausruhen während der Feiertage 28 Prozent. Gleichzeitig empfindet jeder Fünfte Weihnachten als keine besondere Zeit mehr - ein Wert, der sich in den vergangenen 15 Jahren verdoppelt hat.
Beim Schenken zeigt sich ein gemischtes Bild. Für fast die Hälfte ist es wichtig, dass Geschenke gut ankommen, vor allem in Familien mit Kindern. Gleichzeitig sagt eine große Gruppe von 43 Prozent, dass Beten zu Weihnachten wichtiger sei als Geschenke zu bekommen.
Quelle: kathpress