Abtreibungsstatistik: "Aktion Leben" drängt Politik zum Handeln
Die "Aktion Leben" drängt die Politik, endlich in Sachen Abtreibungsstatistik aktiv zu werden. Ende Februar diesen Jahres hat das Parlament die Bürgerinitiative "Fakten helfen", die sich für eine anonyme Statistik über Abtreibungen und eine wissenschaftliche Erforschung der Gründe dafür einsetzt, dem Gesundheitsausschuss zugewiesen. Dort sollte ein Gesetzesvorschlag erarbeitet werden, über den der Nationalrat beraten und darüber abstimmen kann. Bislang stand das Anliegen freilich noch nicht auf der Agenda des Ausschusses. Die "Aktion Leben" appellierte am Dienstag in einer Aussendung an die Verantwortlichen des Ausschusses, "Fakten helfen!" noch in diesem Jahr auf die Tagesordnung zu setzen und damit "endlich grünes Licht für die längst fällige Gesetzesinitiative zu geben".
Die "Aktion Leben" ist die Initiatorin der Initiative "Fakten helfen!", die von 54.000 Personen unterstützt wird. Österreich sei fast das einzige Land in Europa, das über keine validen, seriös erhobenen Basisdaten zur Abtreibung verfüge. Mit der Statistik wäre ein Anfang gesetzt für das Ziel, die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche kontinuierlich durch Prävention und Unterstützung zu senken, so die "Aktion Leben".
Mit der Umsetzung der Forderungen würden die Politiker zeigen, "dass sie die Notlagen schwangerer Frauen ernst nehmen", hielt "Aktion Leben"-Generalsekretärin Martina Kronthaler fest und weiter: "Wir wollen und können die Ignoranz der bisherigen Regierungen gegenüber diesem Thema nicht länger hinnehmen", denn: "Ein Schwangerschaftsabbruch ist nichts, was sich eine Frau für ihr Leben einfach so wünscht." Würde man genauer hinsehen, würde man viel Not entdecken. Kronthaler:
Viele Schwangerschaftsabbrüche passieren aus großer innerer oder äußerer Bedrängnis. Wir wollen mit 'Fakten helfen!', dass ein auf Fakten basierender Dialog in Gang kommt, damit mehr Positives für die Frauen und Familien passiert.
"Wir haben bereits viele sachliche und konstruktive Gespräche geführt und auch viel Zuspruch erhalten. Hinter uns stehen nicht nur die vielen Unterstützer unserer Bürgerinitiative. Auch in politischen Gesprächen habe ich Verständnis für unsere Position gespürt", so die "Aktion Leben"-Generalsekretärin. Es sei im Prinzip recht einfach:
Sollen die Abbruch-Zahlen gesenkt werden, müssen zuerst einmal verlässliche Zahlen auf den Tisch.
Nur auf dieser Basis könnten bedarfsgerechte Angebote zur Prävention entwickelt werden, deren Erfolg auch überprüft werden kann.
Kronthaler verwies zudem erneut darauf, dass mit der Forderung nach einer anonymen Abbruch-Statistik weder die Fristenregelung noch das Strafrecht berührt werden.
Wir wollen eine einfache Meldepflicht von Abbrüchen. Dazu reicht ein Zusatz im Krankenanstalten- sowie im Ärztegesetz.
Ärztinnen und Ärzte sollten verpflichtet werden, Daten, die ohnehin bei jeder Anamnese vor einem Schwangerschaftsabbruch erhoben werden, anonymisiert an die Statistik Austria zu melden. In allen anderen Ländern in Europa werde die Meldung von Abbrüchen problemlos und datenschutzkonform durchgeführt, betonte die "Aktion Leben"-Generalsekretärin: "Warum soll das ausgerechnet in Österreich nicht möglich sein?"
Quelle: kathpress