
Deutscher Innovationspreis für Katholisches Bildungswerk Kärnten
Hohe Auszeichnung für das Katholische Bildungswerk Kärnten: Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) hat dem Projekt "Lern@Fest - Lebenslanges Lernen in der Region Villach-Umland", das die diözesane Einrichtung in Kooperation mit der "Plattform Erwachsenenbildung Kärnten/Koroška" durchführt, den Innovationspreis 2018 verliehen. Dem Projekt sei es "in vorbildlicher Weise gelungen, die Bedeutung von Weiterbildung als Ressource für den sozialen Zusammenhalt und gegen Abwanderung herauszuarbeiten", heißt es in der Begründung des Instituts, dessen Schirmherrin die neue CDU-Bundesvorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer - zugleich Präsidentin des Deutschen Volkshochschulverbandes - ist.
Der alle zwei Jahre verliehene Preis, der als "Oscar für Kreativität in der Erwachsenenbildung" gilt, stand heuer unter dem Motto "Regionale Weiterbildung gestalten - Disparitäten überwinden". Ausgezeichnet wurden diesmal Initiativen, die in Regionen mit besonderen demografischen und ökonomischen Herausforderungen durch passende Lehr- und Lernangebote die Bildungschancen verbessern. Neben "Lern@Fest" wurde bei einem Festakt am 3. Dezember in Bonn gleichrangig noch ein zweites Projekt aus Westfalen - es trug den Titel "Digitale Kompetenz für Bürgerinnen und Bürger im ländlichen Raum" - ausgezeichnet.
Das vom Katholischen Familienwerk, der Katholischen Frauenbewegung und 16 gemeinnützigen Erwachsenenbildungseinrichtungen getragene Kärntner Projekt könne gerade in dieser Hinsicht ein Modell für andere Regionen sein, befanden die Juroren. Konkret gab es dazu in den Gemeinden von Villach-Umland im Zeitraum von eineinhalb Jahren insgesamt 75 Veranstaltungen, bei denen das Bewusstsein zur Bedeutung von lebenslangem Lernen, zur Gestaltung des sozialen Raumes und zu Zukunftsthemen wie dem Klimawandel gefördert wurde. Höhepunkt war ein "Lernfest" im Kloster Wernberg mit Aktionsständen, Workshops, Vorträgen und über 1.000 Besuchern.
Bei der Ausgestaltung der Projekte wollte man "ganz nah an den Bedürfnissen der Menschen" sein, erklärte Ernst Sandriesser, Bundesgeschäftsführer des Forums Katholischer Erwachsenenbildung Österreich, in einem Beitrag der Homepage der Diözese Gurk-Klagenfurt. Mit jedem Dorf wurde ein eigenes Programm erstellt. Ihn selbst berühre es, "wie engagiert Bürgermeister am Leben ihrer Bürger teilnehmen und sich wie Seelsorger den Kopf darüber zerbrechen, wie es den Angehörigen von Demenzkranken, Witwen und alleinstehenden Menschen geht." Bildung schaffe Bindung und sozialen Ausgleich, sei "die wichtigste Ressource in einem rohstoffarmen Land" und zugleich auch "eine der vornehmsten diakonischen Aufgaben der katholischen Kirche", so Sandriesser.
Das Projekt sei eine Weiterführung der langjährigen Tradition der örtlichen Bildungsarbeit der Kirche, erklärte die neue Leiterin des Katholischen Bildungswerkes Kärnten, Dolma Breunig, die zugleich Vorsitzende der "Plattform Erwachsenenbildung Kärnten/Koroška " ist. Ein Wandel sei hier allerdings feststellbar: Früher hätten fast ausschließlich Pfarrgemeinden das diözesane Bildungsangebot genutzt, mittlerweile würden auch andere Gruppen in den Ortschaften - wie etwa junge Eltern oder Seniorengruppen - darauf aufmerksam.
Quelle: kathpress