Marketz an ukrainische Gläubige: "Nicht das Vertrauen verlieren"
Bischof Josef Marketz hat an die Gläubigen der Klagenfurter ukrainischen Gemeinde appelliert, angesichts des Krieges in ihrer Heimat nicht zu verzweifeln. "Verlieren wir nicht das Vertrauen, nicht den Glauben an die Liebe". Marketz äußerte sich bei einem Gottesdienst am Samstag mit Mitgliedern der neuen ukrainischen griechisch-katholischen Pfarrgemeinde in Klagenfurt. "Ohne Vertrauen auf Gottes Handeln in dieser Welt werden wir nichts ausrichten, sondern verzweifeln", zeigte sich der Bischof überzeugt. Schließlich gelte allen Ungerechtigkeiten zum Trotz die Zusage des Evangeliums, dass gerettet werde, wer "in der Liebe standhaft bleibt".
Gott habe weiterhin "das letzte Wort" - und "er will unermüdlich, unbeirrbar die Heilung von Mensch und Erde" und den Frieden. "Er wird ihn auch bringen - doch bis dahin halten wir unsere Lämpchen am Brennen und die kleine Flamme der Liebe am Glimmen", so Marketz. "Haltet sie am Brennen, diese schwach glimmenden Lämpchen, die gerade in diesen Nachtstunden so wichtig sind, die noch ein wenig ihren Schein verbreiten müssen, bis das Licht aufgeht."
An dem Gottesdienst nahm u.a. der Ostkirchen-Generalvikar Yuriy Kolasa teil. Die Gemeinde feiert ihre Gottesdienste in der Annabichlkirche (Thomas-Schmid-Gasse 10). Ihre Gründung war notwendig geworden, weil so viele Flüchtlinge aus der Ukraine auch nach Kärnten gekommen sind.
Eigentlich handelt es sich nicht um eine neue Gemeinde, denn in Klagenfurt gab es früher bereits eine. Im Zuge der Flüchtlingsbewegung zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde diese Gemeinde in Klagenfurt gegründet, die bis in die 1970-er Jahre ein reges kirchliches Leben entfaltete. Seit Juli besteht sie nun wieder. Ein Priester ist für die Seelsorge zuständig, die meisten Gemeindemitglieder leben nicht direkt in Klagenfurt, sondern verstreut in der Umgebung.
Quelle: kathpress