
Diözese Linz: Weiterer Schritt der Pfarrstrukturreform
Die Pfarrstrukturreform der Diözese Linz geht in die nächste Runde: Diesen Herbst haben sieben Dekanate als "dritte Gruppe" einen zweijährigen Prozess begonnen, an dessen Ende die neuen Pfarren als pastorale Räume mit Pfarrteilgemeinden stehen, wie die Diözese Linz am Montag mitteilte. Die Dekanate Schörfling, Perg, Peuerbach, Linz-Mitte, Wels, Steyrtal und Ostermiething würden dabei von den Erfahrungen jener fünf "Pionierpfarren", die seit 1. Jänner 2023 neu gegründet wurden, und der "zweiten Gruppe" bestehend aus sieben Dekanaten, die im Herbst 2022 diesen Weg begonnen haben, profitieren, hieß es.
In jedem der sieben Dekanate wurde in den vergangenen Wochen der Prozessauftakt mit einer eigenen Veranstaltung begangen. An diesem Sonntag war als letztes Dekanat Ostermiething an der Reihe. Generalvikar Severin Lederhilger nahm als Vertreter der Diözesanleitung an der Auftaktveranstaltung teil.
Lederhilger skizzierte im Rahmen der Feier einmal mehr die Beweggründe des Reformprozesses: Es gelte, das kirchliche Leben und die Vielfalt der pastoralen Orte in den bestehenden Pfarrgemeinden wahrzunehmen und sicherzustellen. Es gehe dabei auch um eine Zusammenführung bisheriger Strukturen und eine Neuorganisation der Zusammenarbeit.
Lederhilger sprach von einem "Loslösen, wodurch Grenzen geöffnet, Schranken überwunden und überkommene Praktiken hinterfragt werden können". Zugleich gehe es um ein "Bewahren, wodurch Gutes wertgeschätzt, Gelingendes weitergeführt und anderen zur Verfügung gestellt wird". Und schließlich könne durch die Reform "Ungeahntes erst jetzt ermöglicht werden, lange als nötig Erachtetes gemeinsam umgesetzt oder durch das Miteinander überhaupt erst realisierbar erscheinen".
Im ersten Jahr des Prozesses gehe es darum, dass die Pfarrteilgemeinden innerhalb einer Pfarre ein Wir-Gefühl entwickeln und als pastoraler Raum zusammenarbeiten lernen, so die Diözese Linz. Im Herbst 2024 beginnen die sieben Dekanate in der neuen Struktur zu arbeiten. Die rechtliche Gründung als Pfarre wird mit 1. Jänner 2025 erfolgen. Diesen Umstellungsprozess sollen in der Diözese Linz bis 2028 alle Dekanate bzw. Pfarren durchlaufen haben.
Die Linzer Pfarrstrukturreform sieht im Endausbau 39 "Pfarren" vor, die aus mehreren "Pfarrteilgemeinden" (kurz "Pfarrgemeinden") mit ihren historischen lokalen Rechtsträgern "Pfarrkirche" und "Pfarrpfründe" bestehen. Geleitet werden die Pfarren von jeweils einem Pfarrer in Zusammenarbeit mit zwei Vorständen für pastorale und für wirtschaftliche Angelegenheiten. Die Pfarrteilgemeinden werden daher zwar eine weitgehende Selbstständigkeit (auch finanzieller Art) für ihren Bereich bewahren können, zugleich profitieren sie vom größeren Ganzen der Pfarre und der Zusammenarbeit der Seelsorge-Verantwortlichen.
Quelle: kathpress