
Online-Pfingstkongress über Wege aus einer gespaltenen Gesellschaft
Theologen, Ordensmänner, Unternehmer und Aktivistinnen ermutigen angesichts der Corona-Pandemie und deren gesellschaftlichen Folgen im Rahmen eines Online-Pfingstkongress (14. -24. Mai) zu sozialer Innovation und Partizipation. Angesichts der globalen Krisen fühlten sich immer mehr Menschen machtlos, die Tagung wolle daher positive Akzente setzen und zu Wandel in Kirche und Gesellschaft beitragen, erklärte der Kongress-Organisator, Egbert Amann-Ölz, auf Kathpress-Rückfrage am Mittwoch. Unter dem Titel "Vom ich zum Wir - Wege aus einer gespaltenen Gesellschaft" präsentiert der Kongress elf Tage lang Interviews mit u.a. Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner, den Benediktinern Anselm Grün und David Steindl-Rast sowie NEOS-Gründer Matthias Strolz.
Das Ziel des Kongresses sei die Förderung von Beteiligung und Mitbestimmung - auch im kirchlichen Bereich, da "Partizipation eigentlich wesenszugsartig zum Sein der Kirche dazugehört", so der Unternehmensberater. Auch wenn das Thema Partizipation spätestens seit dem Zweiten Vatikanischem Konzil "state of the art" in der Kirche sei, brauche es immer wieder Impulse von außen, da sich Gläubige zwar Beteiligung wünschten, die Gegebenheiten dafür aber oft nicht vorhanden seien, meinte Amann-Ölz, der den Kongress als Privatinitiative organisiert.
Der Kongress verstehe sich daher auch als Brückenbauer, um gesellschaftliche wie kirchliche Spaltungen zu thematisieren, sowie aufzuzeigen, "wie man drüber hinwegkommen kann". Dabei könne auch Spiritualität "ein Schlüssel zur Bewältigung der aktuellen Spaltung sein", zeigte sich der Coach und Kongress-Organisator überzeugt.
Der Kongress startet neun Tage vor Pfingsten und dauert bis Pfingstmontag. An jedem der Tage wird es jeweils drei Interviews mit über 30 "besonderen Frauen und Männern aus ganz unterschiedlichen Lebenswelten geben, denen ein Herzensanliegen ist, die Spaltungen in unserer Gesellschaft zu überschreiten und Brücken zu 'fremden' Milieus und andersdenkenden Menschen zu bauen", heißt es in einer Kongress-Ankündigung.
Aus dem kirchlich religiösen Bereich sprechen u.a. der Pastoraltheologe Paul Michael Zulehner, Religionsjournalistin Renata Schmidtkunz, Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner, die Benediktiner und Autoren David Steindl-Rast und Anselm Grün sowie die Theologen Bodo Janssen, Georg Plank und Ferdinand Kaineder. Der Wiener Theologe Zulehner spricht dabei über die Frage "Haben wir etwas aus der Corona-Pandemie gelernt?"; der 94-jährige Steindl-Rast referiert über die Notwendigkeit von Stille in Zeiten der Krise. Weitere Redner sind u.a. der Neurowissenschaftler Joachim Bauer, Öko-Aktivistin Ursula Fatima Kowanda-Yassin sowie der ehemalige ÖVP-Behindertensprecher Franz-Joseph Huainigg.
Die Teilnahme am Kongress ist kostenlos. Die Beiträge sind jeweils 48 Stunden verfügbar und nach den Kongress-Tagen mit Kauf eines Kongresspakets unbegrenzt nutzbar.
(Infos und Anmeldung: www.vom-ich-zum-wir.vision)
Quelle: kathpress