
Turnovszky: Kirchenbeitragssystem weiterentwickeln
Der Wiener Weihbischof Stephan Turnovszky plädiert für eine Weiterentwicklung des Kirchenbeitragssystems in Österreich. "Unser Kirchenbeitragssystem ist gewachsen, deshalb ist es auch nicht 'am Schreibtisch' durch ein anderes System zu ersetzen, sehr wohl ist es aber weiterzuentwickeln. Die jetzige Krise legt das gewiss nahe", schreibt Turnovszky in der aktuellen Ausgabe der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag".
Der Weihbischof betont, dass der Kirchenbeitrag sozial treffsicher ist und nach der Höhe des Einkommens bemessen wird. Ebenso ist es angesichts von Notsituationen nach Rücksprache mit den Kirchenbeitragsstellen möglich, den Beitrag herunterzusetzen. Dadurch ermögliche der "solidarische Beitrag, dass auch Menschen mit geringen finanziellen Mitteln die kirchlichen Angebote nützen können bzw. in den karitativen Einrichtungen der Kirche unterstützt werden", so der Weihbischof. Die Auswirkungen der Energiekrise würden zudem auch die Kirche betreffen, weil etwa Heiz- und Stromkosten der Pfarren dramatisch steigen. Es wäre deshalb auch gesellschaftlich gefährlich, wenn die Pfarren als landübergreifendes Solidarnetz "zusperrten".
Die Kirche erfülle in Österreich weiters auch Aufgaben, die in anderen Ländern die öffentliche Hand wahrnimmt, etwa die Erhaltung der Kirchengebäude. Die vielfältigen Leistungen der Kirche müssten jedenfalls auch weiterhin finanziert werden. Er halte deshalb grundsätzlich den Kirchenbeitrag "noch immer für die beste aller schlechten Möglichkeiten", so Turnovszky.
Quelle: Kathpress