Neue Orgel am Linzer Pöstlingberg in Kooperation mit Valie Export
Am Freitag wurde die neue Orgel für die Linzer Pöstlingberg-Kirche präsentiert. Seit 2019 läuft das Projekt für die Orgelerneuerung in der Wallfahrtsbasilika, nun konnte es abgeschlossen werden. Künstlerisch gestaltet wurde die Orgel von der international tätigen Künstlerin Valie Export. "Mein Bezug zum Pöstlingberg und zur Basilika ist ein sehr emotionaler. Die Erinnerung daran hat mich verführt. Den Orgelpfeifen eine Umgebung zu geben, ist eine spannende Aufgabe", betonte die gebürtige Linzerin bei der Präsentation am Freitag. Der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer wird die Orgel am 12. März weihen.
Neben Export zeichnet der deutsche Orgelbauer Tilmann Späth aus Freiburg für die Realisierung des Projekts verantwortlich. Ziel war es, "ein musikalisches und auch im Erscheinungsbild unverwechselbares Instrument zu kreieren", unterstrich Hubert Nitsch vom Kunstreferat der Diözese Linz. Als Teil der Gestaltung wählte Export den Schriftzug "Wer begreift, hat Flügel". Mit diesem Satz knüpfe sie sowohl an die Verstandes- als auch die Glaubensebene an.
"Die montierten Texte stammen aus meiner eigenen Textfolge, wo ich mich mit der Sprache und Stimme beschäftige. Zusätzlich entwarf ich die Schleierbretter in schlichten Formen, die an Flügel erinnern. Der Kirchenraum und das Instrument werden somit zu einem Ort, die uns mit unserem Denken und unseren Gedanken beheimaten, aber gleichzeitig auch darüber erheben", erklärte die Künstlerin. Die visuelle Gestaltung soll verbinden: "Musik und Kunst, Denken und Glauben - genau das soll in der neuen Orgel vereint sein".
Das Instrument wird rein mechanisch zu betätigen sein. Die einzigen elektrischen Komponenten sind ein Gebläse und die Beleuchtung am Spieltisch. Somit werde es ein sehr stabiles und nachhaltiges Instrument, welches über hundert Jahre bestehen bleiben könne. Besonders sei an dem Instrument zudem die Prospektgestaltung, welche klassische Formen aufnehme, aber durch die Zusammenarbeit mit Valie Export eine schlicht-moderne Formensprache ausstrahle.
Unterstützt wurde das Projekt von öffentlichen Stellen, wie dem Land Oberösterreich und der Stadt Linz, von der Diözese Linz und vielen Firmen, aber auch durch viele private Spenderinnen und Spender, ohne die die Realisierung eines Projekts dieser Größenordnung nicht möglich gewesen wäre, hieß es bei der Präsentation.
Die Basilika zu den Sieben Schmerzen Mariä ist eine barocke, römisch-katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche auf der Kuppe des Linzer Hausberg Stadtteil Pöstlingberg. 1964 wurde die Kirche durch Papst Paul VI. zur Basilica minor erhoben. Die Kirche gilt als Wahrzeichen der Stadt Linz. ( Infos: https://www.dioezese-linz.at/linz-poestlingberg)
Quelle: kathpress