
Marketz: Als Kirche in pluraler Welt Dienst der Einheit leisten
Kirche kann in einer pluralen Welt einen Dienst der Einheit leisten: Darauf wies Bischof Josef Marketz am Mittwoch in seinem einleitenden Statement bei der diesjährigen Pastoralkonferenz im Bildungshaus Sodalitas in Tainach/Tinje hin, wie die Diözese Gurk auf ihrer Webseite am Donnerstag berichtete. Diese Aufgabe beziehe sich zunächst auf das Miteinander in der Kirche selbst, wo es unterschiedliche Gruppen gibt. Hier lud der Bischof ein, sich ein Beispiel an Papst Franziskus zu nehmen, der im synodalen Prozess nachdrücklich auf das wertschätzende und vorurteilsfreie Hinhören hinweist. Wo dies eingeübt wird und gelingt, kann sich ein Weg der Verständigung zeigen. Diese Haltung könne die Kirche laut Bischof heute Menschen anbieten, die sich unversöhnlich gegenüberstehen.
Im Zentrum des inhaltlichen Teiles stand ein Vortrag von Klaus Einspieler, Referent für Bibel und Liturgie der Diözese Gurk. Darin erschloss er exegetisch einen Vers aus dem Buch Jesaja, der auch leitend für das Arbeitsdokument für die kontinentale Phase des weltkirchlichen synodalen Prozesses ist: "Mach den Raum deines Zeltes weit, spann deine Zelttücher aus, ohne zu sparen! Mach deine Zeltseile lang und deine Zeltpflöcke fest." (Jes 54,2)
Einspieler erklärte, dieser Aufruf Gottes falle in eine Zeit, in der das Volk Israel fern von Jerusalem war und sich als klein und unbedeutend wahrgenommen hat. Gerade in dieser Phase werbe Gott um das Volk mit der Aufforderung, das Zelt weit zu machen, obwohl der vorhandene Platz eigentlich zu groß ist. Ein weiter Raum schaffe Offenheit, erfordere aber auch Gottvertrauen. Gerade angesichts rückläufiger Mitgliederzahlen brauche es diese Bereitschaft, den Raum weit zu machen und mit Gottvertrauen auf Menschen zuzugehen, so Einspieler.
Synodale Kirchenentwicklung
Auf der Basis dieses Impulses setzten sich die Dechanten und die Mitglieder des Priesterrates in einer Gruppenarbeit intensiv mit einzelnen Themenfeldern des Entwurfes der Grundorientierung auseinander und brachten ihre Beobachtungen ein. Dieser Prozess wurde von Barbara Velik-Jank und Roland Stadler moderiert.
In einem Informationsteil berichtete Seelsorgeamtsleiterin Elisabeth Schneider-Brandauer vom neu konstituierten Diözesanrat und Bauamtsleiter Ruprecht Oberernosterer stellte Maßnahmen zur Energiesteuerung vor. Weiters gingen der Diözesanökonom Burkhard Kronawetter und der Leiter des Matrikenreferates, Wolfgang Otti, auf Fragen des Datenschutzes näher ein. Den Abschluss fand die Pastoralkonferenz mit einem abendlichen offenen Gespräch der Dechanten und Mitglieder des Priesterrates mit Bischof Marketz.
Quelle: kathpress