
"Diagonale": Franz-Grabner-Preis für beste Dokus verliehen
Im Rahmen der "Diagonale'23" wurde am Donnerstag in Graz der mit je 5.000 Euro dotierte Franz-Grabner-Preis in den Kategorien "Kinodokumentarfilm" und "Fernsehdokumentarfilm" vergeben. Die Auszeichnung würdigt humanistisches Dokumentarfilmschaffen im Andenken an den 2015 verstorbenen ORF-Journalisten, Theologen und langjährigen Leiter der ORF-TV-Kulturdoku. Als beste Kino-Doku ausgezeichnet wurde "Lass mich fliegen" von Evelyne Faye über Menschen mit Down-Syndrom; Preisträger in der Kategorie Fernsehdokumentarfilm wurde "Weg Damit - Die Kunst der Entsorgung" von Karin Berghammer, teilten die Organisatoren nach der Preisverleihung im Grazer Grand Hotel Wiesler mit.
Prämiert wird jedes Jahr im Rahmen des österreichischen Filmfestivals ein im ethischen und moralischen Sinne verantwortungsvoller und glaubwürdiger Umgang der Filmschaffenden mit ihrem Medium. Der Preis erinnert an den Theologen und Medienschaffenden Franz Grabner. Der langjährige Sendungsverantwortliche in den ORF-TV-Hauptabteilungen Religion und Kultur war 2015 mit erst 59 Jahren verstorben. Vor seiner Tätigkeit beim ORF war er Bildungsreferent der Katholischen Hochschulgemeinde Graz und Leiter des Medienreferats der Diözese Graz-Seckau.
Als bester Kinodokumentarfilm setzte sich "Lass mich fliegen" von Evelyne Faye (AT 2022) durch. Die Regisseurin begleitete dafür vier junge Menschen durch ihren Alltag: "Vier Menschen, die voller Leben sind und klare Ziele haben - Arbeit finden, politisch aktiv werden, heiraten, Kinder bekommen", wie es hieß. Für die Betroffenen sei das Erreichen dieser Ziele mit vielen Hindernissen verbunden, denn als Menschen mit Down-Syndrom würden sie "von der Gesellschaft oft in eine Schublade gesteckt". Die gebürtige Pariserin Evelyne Faye, die jetzt als Mutter einer Tochter mit dieser "Diagnose" in Wien lebt, widmete den Dokumentarfilmpreis ihren Protagonistinnen und Protagonisten Andrea, Johanna, Magdalena, Raphael. "Wir zeigen dem Publikum die Schönheit des diversen Lebens und wollen damit die Gesellschaft und Politik verändern."
In der TV-Doku "Weg Damit" (AT 2022) widmet sich Karin Berghammer dem Müll und seiner Entsorgung. "Die enormen Müllmengen werfen ökologische Fragen auf und sagen andererseits auch viel über die Menschen aus", so die Aussendung. Die Philosophin und Künstlerin Elisabeth von Samsonow folge dem Weggeworfenen vom Müllwagen in die Verladestation bis hin zur Kompost- und Kläranlage. Tiefgründig und humorvoll ordnet sie im Film das Gesehene ein, erstaune mit ihren Assoziationen und Interpretationen. (Link: www.diagonale.at)
Quelle: kathpress