
Papst würdigt österreichischen Jesuit und Sozialethiker Schasching
Papst Franziskus hat das Wirken des österreichischen Sozialethikers P. Johannes Schasching SJ (1917-2013) gewürdigt. Bei einer Begegnung mit Mitgliedern der Pater-Johannes-Schasching-Gesellschaft dankte er diesen, dass sie die wichtigen Botschaften Schaschings lebendig erhalten. Franziskus bat die Delegation auch um das Gebet für ihn: "Bitte betet für mich, denn meine Aufgabe ist keine leichte!", so der Papst wörtlich, wie die Schasching-Gesellschaft am Mittwoch in einer Aussendung mitteilte. Die Begegnung mit dem Papst fand demnach genau vor einer Woche nach der Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom statt. Papst Franziskus ist wie P. Schasching Jesuit.
Unter dem Motto "Auf den Spuren von Pater Johannes Schasching" besuchte die Delegation vergangenen Woche in Rom zentrale Wirkungsstätten des Sozialethikers; darunter das Priester-Ausbildungsinstitut Germanicum, dessen Rektor P. Schasching war, sowie die päpstliche Universität Gregoriana, wo Schasching 30 Jahre lehrte und fast ein Jahrzehnt Dekan der sozialwissenschaftlichen Fakultät war.
Die Delegation wurde vom Präsidenten der Schasching-Gesellschaft, dem früheren österreichischen Botschafter beim Heiligen Stuhl, Martin Bolldorf, geleitet, weitere Mitglieder waren u.a. der frühere oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer und der frühere Landtagspräsident Friedrich Bernhofer. Auf dem Programm stand auch ein Empfang in der österreichischen Vatikan-Botschaft, wo die Delegation von Botschafter Marcus Bergmann empfangen wurde.
Die Delegation hatte auch einige Exemplare des jüngst erschienenen Buches "Sachgerecht - menschengerecht - gesellschaftsgerecht, Texte von Johannes Schasching SJ" im Gepäck, das von Prof. Johannes Spieß von der Katholischen Privat-Universität Linz herausgegeben und von der Schasching-Gesellschaft finanziert wurde. In diesem Buch geht es um die wesentlichen, inhaltlichen Anliegen, die Schasching als Theologe und Sozialwissenschaftler, vor allem als exzellenter Experte der katholischen Soziallehre, vertreten hat. Ziel der Schasching-Gesellschaft ist es, das Leben und das Wirken des Sozialethikers hochzuhalten.
Der am 10. März 1917 im oberösterreichischen St. Roman geborene P. Schasching verstarb 96-jährig am 20. September 2013 in Wien. Er galt als führender Proponent der Katholischen Soziallehre und war Ratgeber von Päpsten, Bischöfen, Spitzenpolitikern und Wirtschaftsmanagern. In Rom arbeitete er mit an der Weiterentwicklung der Katholischen Soziallehre und beeinflusste Rundschreiben von Papst Johannes Paul II. dazu. Schasching hatte auch entscheidenden Anteil an der Erarbeitung des Sozialhirtenbriefes der österreichischen Bischöfe (1990).
Für seine Verdienste als Sozialethiker wurde Schasching vielfach geehrt, u.a. mit dem "Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich" (1987) sowie mit mehreren Ehrendoktoraten.
Quelle: kathpress