
Erzdiözese Wien trauert um Weltanschauungsexpertin Valentin
Die Erzdiözese Wien trauert um ihre langjährige Leiterin des Referats für Weltanschauungsfragen Friederike Valentin. Valentin starb am 14. September nach langer, schwerer Krankheit im 75. Lebensjahr, teilte die Erzdiözese Wien am Freitag auf ihrer Website mit. Valentin hatte bereits 1971 mit nur 22 Jahren die Leitung der damals als "Sektenreferat" benannten Dienststelle übernommen. Unter ihrer Leitung wurde es zum Referat für Weltanschauungsfragen, Sekten und religiöse Gemeinschaften ausgeweitet. Zugleich unterstützte sie die Gründung der Elterninitiative "Verein zur Wahrung der geistigen Freiheit", die Eltern beratend und begleitend zur Seite stand, deren Kinder in den Einflussbereich von Sekten oder sektenähnlichen Gemeinschaften gelangt waren.
Valentin engagierte sich auch sehr für den Ausbau der Zusammenarbeit der Sektenfachleute der Kirchen in Österreich und im deutschsprachigen Raum. Auch von Politikern mehrerer Länder wurde die international renommierte Expertin für Weltanschauungsfragen als Beraterin herangezogen. Das von Valentin als Mitherausgeberin wesentlich getragene "Lexikon der Sekten, Sondergruppen und Weltanschauungen", erstmals 1990 veröffentlicht, gilt heute als Standardwerk.
"Valentin hat Pionierarbeit für einen differenzierten und von hoher Sachkenntnis geprägten Umgang der Kirche mit Sekten und neuen religiösen Bewegungen geleistet. Sie hat bei aller kritischen Auseinandersetzung mit diesen Gruppierungen immer die Menschen dahinter gesehen und eine faire Beurteilung gesucht", heißt es in dem Nachruf auf der Website der Erzdiözese Wien. 1999 trat Valentin im Zuge einer schweren Erkrankung vorzeitig in den Ruhestand.
Quelle: kathpress