
"Lehrer und Brückenbauer": ksoe würdigt Sozialethiker P. Schasching
Als einen "unübertroffenen Lehrer und Brückenbauer zwischen sozialer Theorie und Praxis" hat die Katholische Sozialakademie Österreichs (ksoe) den vor zehn Jahren verstorbenen Sozialethiker P. Johannes Schasching (1917-2013) gewürdigt. Der am 20. September 2013 gestorbene Jesuit galt über Jahrzehnte hindurch "als einer der kenntnisreichsten Vertreter und Verkünder der Katholischen Soziallehre im deutschen Sprachraum und darüber hinaus", heißt es in einer Stellungnahme von ksoe-Direktor Markus Schlagnitweit gegenüber Kathpress. P. Schasching sei "nicht nur ausgewiesener Sozialwissenschaftler, sondern immer auch Brückenbauer von der Wissenschaft zur konkreten sozialen Praxis in Wirtschaft, Politik, Sozialpastoral und Zivilgesellschaft" gewesen und der ksoe zeitlebens verbunden gewesen.
Als langjähriger Professor für Christliche Gesellschaftslehre und Soziologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom habe Schasching es zudem "meisterhaft verstanden, komplexe gesellschaftliche Zusammenhänge und Herausforderungen ohne billige Simplifizierung so darzustellen, dass selbst Menschen ohne akademische Bildung leicht Zugang dazu fanden und für die eigene soziale Praxis fruchtbar machen konnten", führte Schlagnitweit aus und er erinnerte zugleich an den auf Schasching zurückgehenden "wirtschaftsethischen Imperativ": "Wirtschafte stets sach-, menschen- und gesellschaftsgerecht!" - Insofern sehe sich die ksoe dem Erbe Schaschings "als Brückenbauer zwischen sozialer Theorie und Praxis und als Lehrer sowie dynamischer Weiterentwickler der kirchlichen Sozialdoktrin und -praxis aufs Engste verpflichtet".
Der am 10. März 1917 im oberösterreichischen St. Roman geborene P. Schasching verstarb 96-jährig am 20. September 2013 in Wien. Er galt als führender Proponent der Katholischen Soziallehre und war Ratgeber von Päpsten, Bischöfen, Spitzenpolitikern und Wirtschaftsmanagern. In Rom arbeitete er mit an der Weiterentwicklung der Katholischen Soziallehre und beeinflusste Rundschreiben von Papst Johannes Paul II. dazu. Schasching hatte auch entscheidenden Anteil an der Erarbeitung des Sozialhirtenbriefes der österreichischen Bischöfe (1990).
Für seine Verdienste als Sozialethiker wurde Schasching vielfach geehrt, u.a. mit dem "Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich" (1987) sowie mit mehreren Ehrendoktoraten.
Quelle: kathpress