Hofer: Welt braucht "Stephanus-Menschen"
Weihnachten hat Konsequenzen für unser tägliches Tun und ist die Aufforderung, zu verzeihen, anstatt zu Rache zu üben: Daran hat der Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer am zweiten Weihnachtsfeiertag erinnert. Besonders ging der Bischof auf den am 26. Dezember gefeierten Heiligen Stephanus ein, der als erster Märtyrer des Christentums gilt. Auch heute gäbe es noch solche "Stephanus-Menschen", "die nicht zurückschlagen und sich rächen", sondern stattdessen "um des Friedens willen auf ihr Recht verzichten und so die Spirale der Gewalt durchbrechen". Der frühchristliche Diakon soll vor der Stadtmauer Jerusalems wegen Gotteslästerung gesteinigt worden sein. Sein Todesjahr wird zwischen 34 und 37 n. Chr. vermutet.
Die von Hofer bezeichneten "Stephanus-Menschen" seien nicht "die Lauten, die großmündig auf die Pauken schlagen", sondern diejenigen, die "im Blick auf Jesus 'den Weg der kleinen Schritte' gehen". Sie seien auch keine Verlierer, sondern "Menschen mit Rückgrat und der festen Überzeugung, dass nur so die Welt Zukunft hat und überleben kann". "Stephanus-Menschen" würden so die Weihnachtsbotschaft in die Welt hinaustragen und sie dadurch menschenfreundlicher und lebbarer machen, so der Salzburger Weihbischof.
Das Weihnachtsfest zeige den Gläubigen, dass Jesus als Gottes Sohn, der Retter der Welt sei und der, "der uns Menschen sucht, also völlig mit uns Menschen solidarisch ist und unser Leben teilt", erläuterte Hofer. Bei Stephanus habe diese Zusage die Kraft gegeben, sogar den Peinigern zu verzeihen.
Hofer rekurrierte auch auf das Bild Jesu als Kind in der Krippe: Gott sei also nicht "mit Bomben und Granaten, nicht mit Feuer und Blitz, nicht mit Trompeten und Pauken gekommen, sondern in der Ohnmacht eines Kindes". Dies zeige, die Verbundenheit Gottes mit den Menschen und dass Gott in unser Leben eintauche. "Jesus sucht uns so sehr, dass er nichts ausspart: weder Krankheit noch Tod, auch nicht Angst und Not, Mühsal und Ausweglosigkeit, Sackgasse und Scheitern", so der Weihbischof wörtlich.
Quelle: kathpress