Soldatenwallfahrt in Lourdes beendet, Militärbischof zufrieden
Ein positives Resümee hat Österreichs Militärbischof Werner Freistetter über die am Sonntagabend im südfranzösischen Lourdes zu Ende gegangene 64. Internationale Soldatenwallfahrt gezogen. Zu dieser waren auch heuer wieder tausende Armeeangehörige aus 40 Nationen in den weltbekannten Marienwallfahrtsort gekommen, unter ihnen auch 400 österreichische Soldatinnen und Soldaten. Das diesjährige Motto der Wallfahrt, "Kommt in Gemeinschaft hierher", spiegelte den Geist der Veranstaltung perfekt wider, betonte der Militärbischof gegenüber Kathpress am Montag.
"Gerade in dieser Zeit ist es besonders wichtig, dass Soldatinnen und Soldaten für den Frieden beten und aus unterschiedlichen Nationen zusammenkommen, um einander kennenzulernen", zeigte sich Freistetter überzeugt. Das gemeinsame "Soldatsein" verbinde, auch wenn die kulturellen und traditionellen Unterschiede Herausforderung darstelle, meinte der Militärordinarius. "Doch das Gefühl der Gemeinschaft im Glauben, das hoffentlich alle erlebt haben, schafft diese Grenzen zu überwinden und ein weltweites Miteinander zu erfahren."
Seit vergangenem Donnerstag war das ansonsten eher nicht durch ausgelassene Feiern bekannte Lourdes Schauplatz einer der größten internationalen Friedenskundgebungen von Soldatinnen und Soldaten. Im Zentrum der Wallfahrt stand das gemeinsame Gebet um Frieden, genauso wie der internationale Austausch und das gemeinsame Feiern.
Ein zentraler Aspekt der Wallfahrt sei das Aufeinanderzugehen und der Austausch mit Soldatinnen und Soldaten aus anderen Armeen. Diese Begegnungen ermöglichten es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, neue Perspektiven zu gewinnen, Vorurteile abzubauen und neue Freundschaften zu schließen, so das Militärordinariat. Der Dialog und die gemeinsame Zeit würden helfen, ein besseres Verständnis füreinander zu entwickeln und den Weg für zukünftige friedliche Kooperationen zu ebnen.
Gebet für Frieden und Gesundheit
In einer Welt, die oft von Konflikten und Unsicherheit geprägt sei, sei das Gebet für Frieden ein zentrales Anliegen in Lourdes. Viele hätten ihre persönlichen Bitten um Heilung und Gesundheit mitgebracht und Trost und Hoffnung in Lourdes gesucht. Die "symbolischen Akte des Glaubens und der Hoffnung", wie die Gebete und Gottesdienste, wie auch der traditionelle Höhepunkt, die Lichterprozession im Heiligen Bezirk von Lourdes, standen für die vielen Bitten und die vorgetragenen Wünsche, so die Militärdiözese.
Versöhnungsinitiative nach Zweitem Weltkrieg
Die jährlich stattfindende Soldatenwallfahrt nach Lourdes entstand aus einer gemeinsamen Initiative französischer und deutscher Militärseelsorger. Aus einer Pilgerfahrt französischer Soldaten im vorletzten Kriegsjahr 1944 entwickelte sich eine regionale, nationale und internationale Bewegung. Österreichische Soldaten nehmen schon seit 1958 an der Wallfahrt teil.
Im Jahr 1862 wurde die Marienerscheinung von Lourdes offiziell von der katholischen Kirche anerkannt. Demnach erschien die Gottesmutter Maria im Jahr 1858 in der Massabielle-Grotte der 14-jährigen Müllerstochter und späteren Ordensfrau von der "Kongregation der Schwestern der Barmherzigkeit von Nevers", Bernadette Soubirous. Sie wurde 1933 heiliggesprochen. Jährlich pilgern Millionen Menschen aus der ganzen Welt nach Lourdes. (Infos: www.mildioz.at)
Quelle: kathpress