!['Jugend Eine Welt': Volontariat / © Jugend Eine Welt / Benedikt Hageneder, Benedikt Simon Hageneder Ecuador 24 Jänner-5 Februar 2015 / Interview Vorhanden -> wenn auffindbar Benedikt Hageneder fragen.](/img/04/75/bd84f816b5dc12156507/_Jugend_Eine_Welt___Volontariat-asset-970bba6920d43e6b0413.jpg)
Freiwilligeneinsätze im Ausland nahmen zuletzt leicht ab
Im Jahr 2022 haben sich 227 Menschen aus Österreich entschieden, einen internationalen Freiwilligeneinsatz im Ausland zu absolvieren. Das geht aus dem Bericht "Hinein in die Welt - Internationale Freiwilligeneinsätze in Zahlen" hervor, den "WeltWegWeiser", eine von "Jugend Eine Welt" eingerichtete Servicestelle für internationale Freiwilligeneinsätze, am Montagabend im Parlament präsentierte. Die Einsatzzahl "flaut im Vergleich zu den Vorjahren leicht ab", teilte "Jugend Eine Welt" in einer Aussendung am Dienstag mit. Waren es 2018 - vor der Pandemie - noch 289 Einsätze, so war 2020 ein Rückgang auf 244 Einsätze zu verzeichnen.
Warum die Zahlen im Vorjahr weiter sanken, begründete Sophia Stanger, Moderatorin des Abends und ehemalige Projektleiterin von "WeltWegWeiser", mit Katastrophen und Krisen in den Einsatzländern, mit der durch Corona ausgelösten Ungewissheit sowie mit psychosozialen Belastungen für viele junge Menschen. Zudem habe ein qualitativ hochwertiger Freiwilligeneinsatz eine lange Vorlaufzeit, die Entscheidung dafür falle oft lange vor der Ausreise. Viele 2022 Rückkehrende absolvierten laut Stanger ihre Vorbereitung also während einer labilen Weltlage: "Es erfüllt uns mit großer Freude zu sehen, dass sich trotz der Pandemie und weiterer weltweiter Unsicherheiten viele Freiwillige für einen interkulturellen Austausch im Ausland entschieden haben."
Schwerpunkt Europa und Amerika
Ähnlich wie in den Vorjahren erwies sich Europa erneut als die bevorzugte Region für Freiwilligeneinsätze, mit über einem Drittel der Volontäre. An zweiter Stelle folgten Mittel-/Südamerika/Karibik. Die beliebtesten Zielländer waren im Jahr 2022 Uganda, die USA und Deutschland mit jeweils 13 Freiwilligen, dahinter Israel/Palästina mit 12 und Ecuador sowie Costa Rica mit jeweils 10 Freiwilligen.
Ähnlich wie in den Jahren davor zeige sich auch im aktuellen Bericht: Einen internationalen Freiwilligeneinsatz leisten überdurchschnittlich oft Menschen mit höherer Bildung, der überwiegende Teil der Freiwilligen habe Matura oder sogar einen Universitätsabschluss.
In Bezug auf das Geschlecht zeigte sich, dass 2022 ein Großteil der Freiwilligen Männer waren - bedingt wohl auch dadurch, dass ein Freiwilligendienst ab zehn Monaten bei manchen Organisationen als Zivilersatzdienst anrechenbar ist.
Die rund 150 Interessierten an der Bericht-Präsentation im Parlament bekamen von zurückgekehrten Freiwilligen viele positive Erfahrungen zu hören. Die in Georgien eingesetzte Anna Wigelbeyer sieht sich durch die dortige Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bestärkt, einen Beruf im sozialen Bereich zu ergreifen. Jason Schreiber, der ein Jahr lang in Tansania war, geht jetzt, wie er sagte "viel sorgsamer mit Wasser um". Angelika Meirhofer lobte nach ihrem Einsatz in Kenia vor allem die tolle Arbeit der Kollegen vor Ort. Moderatorin Stanger resümierte: "Internationale Freiwillige und ihre Erfahrungen leisten einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft und den interkulturellen Dialog."
"WeltWegWeiser" wird als Projekt des katholischen Hilfswerks "Jugend Eine Welt" von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit gefördert. Die darin vernetzten Organisationen verpflichten sich auf gemeinsame Qualitätsstandards, um seriöse und nachhaltige Freiwilligeneinsätze zu fördern; darunter sind Caritas, "Volontariat bewegt", Concordia, Dreikönigsaktion und verschiedene Ordensgemeinschaften. (Info: www.weltwegweiser.at)
Quelle: kathpress