St. Pöltner Dommuseum: Schau "Schädelkult & Stiftstumult" eröffnet
Seit Donnerstag kann die neue Jahresausstellung "Schädelkult & Stiftstumult - 1.000 Jahre Hippolytkloster" im Museum am Dom in St. Pölten besucht werden. "Wer ins Museum am Dom geht, begegnet Gott", sagte Diözesanbischof Alois Schwarz bei der Ausstellungseröffnung am Mittwochabend. Im Museum begegne man Bildern und Darstellungen, die über das Alltägliche hinausgehen, "die Leben darstellen und das Heilige anschaubar machen", so der Bischof.
Neben dem St. Pöltner Bischof hatten sich zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Kunst, Kultur und Politik zur Eröffnung eingefunden. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten brauche es "Orte der Begegnung, Orte der Kultur, des sich Auseinandersetzens mit bewegten und emotionalen Themen", zeigte sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) überzeugt. Das Museum am Dom sei so ein Ort der Geschichte, des Erinnerns und der Begegnung.
Die neue Dauerausstellung im Museum am Dom 2024 lasse "tief in die Klostergeschichte eintauchen", betonte auch Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ). "Die Ausstellung macht Geschichte spannend und vor allem die Geschichte der Menschen, die in St. Pölten gelebt und die Stadt aufgebaut haben."
1000-jährige Klostergeschichte
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das Hippolytkloster, das bereits um das Jahr 800 am Areal des heutigen St. Pöltner Domplatzes gegründet und mit den Reliquien des römischen Märtyrers Hippolyt ausgestattet wurde. Das Kloster entwickelte sich rasch zu einem geistigen und wirtschaftlichen Zentrum, sodass ringsum eine Stadt entstand. Das älteste Kloster im Gebiet des heutigen Niederösterreichs wurde von Benediktinern gegründet und im 11./12. Jahrhundert in ein Kanonikerstift der Augustiner Chorherren umgewandelt.
Die engen Bezüge zwischen Stadt und Stift sind auch heute noch im Namen St. Pöltens erkennbar, der auf den Heiligen Hippolyt zurückgeht. Die neue Ausstellung zeigt die rund 1.000-jährige Geschichte dieses ältesten Klosters auf niederösterreichischem Boden beleuchten, das 1784 von Kaiser Joseph II. aufgelöst und schließlich zum heutigen Bischofssitz wurde.
Im Zuge der Neueröffnung des Museums wurden auch die eigenen Sammlungen, zu der auch zahlreiche mittelalterliche Kunstwerke gehören, nach umfangreicher Neukonzeption wieder zugänglich. Laut Angaben des Museums sind künftig jährlich wechselnde Sonderausstellungen geplant, um verschiedenste Aspekte kirchlicher Kunst aller Epochen und deren gesellschaftliche Auswirkung zu thematisieren.
Die neue Ausstellung ist bis 15. November geöffnet. (Infos: www.museumamdom.at)
Quelle: kathpress