Allerheiligen & Allerseelen - was bedeutet das?
Mit dem Fest Allerheiligen wird – wie der Name bereits sagt – allen Heiligen und Seligen der Kirche gedacht. Theologisch steht das Fest in engem Bezug zu Ostern und der Auferstehung der Toten, insofern die Heiligen laut christlicher Überzeugung bereits in Gemeinschaft mit Gott stehen und die "Kirche des Himmels" bilden. Den Gläubigen soll das Gedenken Motivation sein, das eigene Leben intensiver im Sinne des Evangeliums zu leben und so einen Weg der "Heiligkeit" zu gehen.
Die Anfänge dieses Festes gehen bis ins 4. Jahrhundert zurück, wo man bereits mit Festen der Märtyrer gedachte. Seit dem 7. Jahrhundert ist ein Fest überliefert, das anlässlich der Einweihung des römischen Pantheons zur Ehren der seligen Jungfrau Maria und aller heiligen Märtyrer begangen wurde.
» Dossier zu Allerheiligen & Allerseelen
Hundert Jahre später, im 8. Jahrhundert, weihte Papst Gregor III. eine Kapelle in der Basilika St. Peter allen Heiligen und legte den Feiertag auf den 1. November fest. 839 bestimmte Papst Gregor IV. diesen Gedächtnistag für die ganze Kirche. In den orthodoxen Kirchen wird Allerheiligen am ersten Sonntag nach Pfingsten gefeiert.
Am Vorabend des Allerheiligenfestes, dem 31. Oktober, wird in den Vereinigten Staaten und vielen Ländern Europas "Halloween" (von "All Hallows Eve") gefeiert. In der heutigen, aus Nordamerika zurückgekommenen Form hat es eine stark kommerzialisierte und säkularisierte Form angenommen, was kirchlicherseits auch immer wieder kritisiert wurde.
Neue Trends auf den Friehöfen
Viele Gläubige nutzen den Allerheiligen-Tag, um auf dem Friedhof ihrer Toten zu gedenken. Oftmals werden die Gräber geschmückt und Kerzen angezündet, die auch noch am darauffolgenden Allerseelentag (2. November) brennen. In den letzten Jahren hat sich die Bestattungskultur immer mehr individualisiert und neue Trends zeichneten sich ab. So werden beispielsweise Feuerbestattungen immer beliebter und auch die moderne Technik hält Einzug auf den Friedhöfen Österreichs.
Am Allerseelen-Tag wird aller Verstorbenen gedacht. Die Wurzeln dieses Festes gehen zurück auf das Jahr 998, in dem der Abt des französischen Benediktinerklosters Cluny, Odilo von Cluny, den Tag als Gedenktag für alle verstorbenen Gläubigen festgesetzt hat. Christliche Feste zum Totengedenken gibt es bereits seit dem 2. Jahrhundert.
In weiten Teilen Europas ein Feiertag
Allerheiligen ist in weiten Teilen Europas ein gesetzlicher Feiertag: Neben Österreich u.a. in den katholisch geprägten Kantonen der Schweiz, in Teilen Deutschlands, in katholisch dominierten Mittelmeerländern einschließlich Frankreich, in katholisch geprägten ex-kommunistischen Staaten wie Polen, Kroatien und Litauen und auf den südostasiatischen Philippinen ist Allerheiligen ein gesetzlicher Feiertag.