Warum Weihnachten...?
Weihnachten ist das beliebteste Fest des Christentums, das weltweit auch von vielen Andersgläubigen begangen wird. Die Kirche feiert an diesem Tag, dass Gott in seinem Sohn Jesus Mensch geworden ist und durch ihn im Menschen gegenwärtig ist.
In der kirchlichen Liturgie bildet nach dem vierwöchigen Advent, der dem Warten auf die Ankunft gewidmet war, der „Heilige Abend" am 24. Dezember den Auftakt für das Weihnachtsfest. Er leitet sich aus dem alten kirchlichen Brauch einer Vorfeier (Vigil) vor Hochfesten – in diesem Fall der Weihnachtstag am 25. Dezember - ab. Der 26. Dezember ist schließlich bei Katholiken und Protestanten der Stephanus-Tag, in Erinnerung an den ersten Märtyrer des Christentums und Diakon für die Armen, Witwen und Waisen in Jerusalem.
Ein abweichendes Festdatum gibt es hingegen bei den Ostkirchen in der russischen, serbischen, koptischen und äthiopischen Tradition: Da hier der Ausgangspunkt der Julianische Kalender ist, wird Weihnachten erst am 6. und 7. Jänner gefeiert.
Das Datum nahe der Wintersonnenwende wurde schon vor dem Christentum gefeiert, etwa durch das „Sol invictus"-Fest für den römischen Sonnengott oder bei den nordischen Julfesten. Im vierten Jahrhundert wurde es „getauft" durch die christliche Neudeutung als Geburtstag des „Lichtbringers" Jesu. Von Rom aus verbreitete sich das Fest rasch nach Nordafrika, Oberitalien, Spanien und in den Orient.
Anders als in den meisten Sprachen deutet die deutsche Bezeichnung „Weihnachten" nicht auf die Geburt selbst, sondern leitet sich seit dem 12. Jahrhundert aus dem Althochdeutschen: „Ze wihen nahten" – „in der Heiligen Nacht" – ab.
Der zentrale Text, auf den das Fest Bezug nimmt, ist die Weihnachtsgeschichte im Neuen Testament bei den Evangelisten Lukas und Matthäus: Jesus wurde demnach unter ärmlichen Bedingungen geboren und in eine Futterkrippe gebettet. Seine Mutter Maria und der Ziehvater Josef, die infolge einer Volkszählung von Nazareth nach Betlehem reisen mussten, hatten zuvor keine Herberge im Ort gefunden.
Lukas schildert im weiteren Verlauf, dass Engel Hirten erschienen und ihnen die Geburt des „Heilandes" verkündeten, worauf diese das Neugeborene besuchten und bei ihrer Rückkehr zur Herde Gott „priesen und lobten". Matthäus lässt Hirten und Engel aus und berichtet stattdessen von „Magiern" aus dem Osten, die durch einen Stern zum Kind geführt wurden.