Barcelonas Kardinal lobt Zwischenbericht
Der Kardinal von Barcelona, Luiz Martinez Sistach, hat bei der Pressekonferenz der Bischofssynode am Mittwoch die aus seiner Sicht gute Abbildung der Debatte der ersten Synodenwoche im Zwischenbericht gelobt. Der Bericht hatte mit teils recht weitreichenden Formulierungen zu wiederverheirateten Geschiedenen und zur Homosexualität für Aufsehen gesorgt. Der Abschlusstext der Synode soll am Samstag verabschiedet werden. Bei der von Vatikansprecher Federico Lombardi moderierten Pressekonferenz äußerten sich auch der Präsident des päpstlichen Neuevangelisierungsrates, Kurienerzbischof Rino Fisichella, und der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz und Erzbischof von Louisville, Joseph Edward Kurtz.
Fisichella beklage, dass natürliche Methoden zur Empfängnisverhütung nicht genug gefördert würden. Zu wenig Menschen seien hinreichend über diese Möglichkeiten informiert. Die Wissensvermittlung über diese Methoden werde oft gezielt behindert. Diese Blockade sei in der Öffentlichkeit leider zu wenig bekannt, so Fisichella.
Der Erzbischof lobte die Arbeit in den zehn kleinen Arbeitsgruppen, in denen die rund 190 Kardinäle und Bischöfe derzeit unterteilt nach Sprachgruppen über den Zwischenbericht der Synode beraten. Dies sei für ihn persönlich die fruchtbarste Phase einer Bischofsversammlung. Die einzelnen Gruppen bildeten in ihrer Zusammensetzung die ganze Vielfalt der Weltkirche ab. Ein wichtiges Thema in seinem eigenen Debattenzirkel sei der Wunsch, das Ideal der christlichen Ehe und Familie stärker im Schlussdokument der Synode zu verankern als es im Zwischenbericht der Fall sei.
Erzbischof Kurtz warnte mit Blick auf die hohen Scheidungszahlen in seinem Land vor "sich selbst erfüllenden Prophezeiungen". Viele Menschen seien Opfer von Statistiken, die gegen das Gelingen lebenslanger Ehen sprächen. Kurtz betonte, bei dem am Montag veröffentlichten Bericht handle es sich nur um ein Arbeitspapier, entscheidend sei das Schlussdokument.
Quelle: Kathpress