Schönborn: "Thank you for 7.000 Followers!"
"Thank you for 7.000 Followers!": Mit diesen Worten hat Kardinal Christoph Schönborn am Montag auf die Überschreitung einer weiteren Tausendergrenze bei Twitter regiert. Mit Stand vom Dienstag, 11 Uhr, "folgen" exakt 7.015 Personen weltweit regelmäßig den Kurznachrichten, die der Wiener Erzbischof über seinen Twitter-Account @KardinalWien versendet. Schönborn ist mit Hilfe seiner Mitarbeiter im Kommunikationsbüro der Erzdiözese Wien seit geraumer Zeit eifriger Nutzer der sozialen Netzwerke. Auf Facebook haben knapp 54.000 Internet-User die Seite "Kardinal Christoph Schönborn" mit einem "Like/Gefällt mir" markiert.
Durch diese Schienen bekommen Ereignisse wie der Gedenkgottesdienst für die 71 auf der Ostautobahn aufgefundenen toten Flüchtlinge viel Aufmerksamkeit in einer Community, die sich sonst wohl nicht lückenlos für kirchliche und religiöse Themen interessieren würde. Freilich, auch gängige Vorurteile werden durch die geringe Hemmschwelle bei den sozialen Medien wachgerufen. Denn zu den Interessierten an Kardinal Schönborns Einträgen zählen nicht nur viele Vertreter des öffentlichen Lebens wie Kirchenverantwortliche oder Spitzenjournalisten, sondern auch solche, denen Medien-Halbwahrheiten über Flüchtlingsunterbringung in kirchlichen Räumlichkeiten willkommener Anlass sind, ihr Mütchen an der Kirche insgesamt zu kühlen. Dennoch: Der weitaus größere Teil der Twitter- und Facebook-Fans von Kardinal Schönborn begegnet dessen Ausführungen mit Respekt und Wertschätzung.
In Österreich ist der Wiener Erzbischof jedenfalls "Spitzenreiter" bei der Resonanz in den sozialen Medien. Zum Vergleich: Caritas-Präsident Michael Landau kommt auf 1.472 Twitter-Follower und 5.000 "Likes" auf Facebook (wo allerdings auch knapp 13.000 Personen die "CaritasVienna" mit einem "Gefällt mir" bedenken), der für soziale Medien seit jeher aufgeschlossene Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl hat 375 Twitter-Follower und 1.136 Facebook-Freunde, der Salzburger Erzbischof Franz Lackner hat 1.702 Facebook-Fans, der bestens vernetzte Wiener Dompfarrer Toni Faber 5.261.
Sie alle stellt freilich Papst Franziskus in den Schatten: Mit seinem Account @Pontifex ist er in Twitter-Kanälen in neun Sprachen präsent, allein der spanischsprachige verzeichnet aktuell knapp 10 Millionen Follower, der englischsprachige weitere 7 Millionen; der deutschsprachige scheint demgegenüber mit 281.000 noch ausbaubar. Und 28.616 Personen "gefällt das", was Franziskus - allerdings sehr sporadisch - auf seiner deutschsprachigen Facebook-Seite mitteilt.
Im April verbreitete "Kathpress" eine Meldung, wonach Papst Franziskus als "Shootingstar" bei Twitter gelte: Nach nur zwei Jahren habe er die Marke von 20 Millionen Followern überschritten und liege damit auf Platz 35 in der Liste der 100 Twitter-Accounts mit den meisten Followern.