Caritas und Schönborn bitten um Hilfe
Unzählige Kinder in Europa und weltweit sind Armut, Hunger, Kälte und Krisen schutzlos ausgeliefert. Mit der Aktion "Caritas-Helfer/in" intensiviert die Caritas im kommenden Jahr den Kampf gegen dieses Leid. "Caritas-Helfer/innen" unterstützen die Organisation in ihrem Engagement für Kinder mit einem festgesetzten monatlichen Betrag. Die Unterstützung endet automatisch am 31. Dezember 2016. Hilfe bekommt die Organisation auch von Kardinal Christoph Schönborn. "Im Jahr der Barmherzigkeit sollte unser Neujahrsvorsatz lauten: Gemeinsam wollen wir das Überleben von 1.000 Familien aus dem Libanon und aus der Ukraine sichern", so Schönborn bei einem Fototermin am Dienstag am Stephansplatz.
Jedes Kind habe das Recht auf Sicherheit und Schutz, Zugang zu Bildung, Hilfe und ein Aufwachsen in der Familie, betonte Caritas-Präsident Michael Landau und gab zu bedenken: "60 Millionen Kinder weltweit haben nichts von alledem." Gemeinsam mit dem Wiener Erzbischof bat Landau die Bevölkerung darum, "Caritas-Helfer/in" zu werden. Der Fokus der Aktion liegt auf Kindern, die aufgrund von Not, Krieg und Verfolgung in den vergangenen Monaten ihre Heimat verlassen mussten.
"Wenn ich an den Libanon und an die Ukraine denke, dort, wo Menschen auf der Flucht sind, sind Kinder ganz oft die am meisten Betroffenen", so Landau. Jede Spende stelle ein "echtes Stück Überlebenshilfe" dar. Schönborn ergänzte: "Papst Franziskus hat das Jahr 2016 zum Jahr der Barmherzigkeit erklärt. Ich lade alle herzlich ein, die Möglichkeiten dieses Heiligen Jahres zu nutzen - im Glauben und im konkreten Tun. Wir alle können es als Chance begreifen, selbst Zeichen der Zuwendung, der Vergebung, des Mitleidens zu setzen und Kindern und Familien auf der Flucht zu helfen."
Die Situation in und um Syrien sei auch im fünften Jahr nach Ausbruch des Krieges katastrophal, wies Landau hin. Insgesamt sind in der Region zwölf Millionen Menschen auf der Flucht - die Hälfte davon sind Kinder. Auch in der Ukraine sind 194.000 Buben und Mädchen Vertriebene im eigenen Land. Landau: "Wenn es um konkrete Hilfe vor Ort in den Krisenregionen geht, könnte auch ein kleines Land wie Österreich humanitäre Größe zeigen."
Mit einer Spende von zehn Euro kann ein Kind auf der Balkanroute mit warmen Gummistiefeln und Socken versorgt werden, mit 17 Euro eine Familie in Osteuropa mit ausreichend Medikamenten für einen Monat. Ein Nothilfepaket für syrische Flüchtlingskinder im Libanon kostet 30 Euro, 50 Euro ermöglichen zusätzlich den Schulbesuch für einen Monat.
Seit Kriegsbeginn elf Millionen Euro aufgewendet
Die Caritas stellte eigenen Angaben zufolge seit Ausbruch der Krise in Syrien mehr als elf Millionen Euro für die Nothilfe und Unterstützung von Flüchtlingen zur Verfügung. Damit wurden mehr als 121.000 Menschen, rund die Hälfte davon Kinder, mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Decken, Matratzen, Winterkleidung, Schulbildung, medizinischer Hilfe sowie der Reparatur und Verbesserung ihrer notdürftigen Unterkünfte unterstützt. In der Ukraine erreichte die Caritas alleine im Vorjahr mehr als 28.000 Personen mit ihrer Hilfe und stellte für die akute Nothilfe 1,8 Millionen Euro bereit.
Quelle: kathpress