Österreichs Christen beten um Einheit
Von 18. bis 25. Jänner findet die "Weltgebetswoche für die Einheit der Christen" statt. Während der Gebetswoche kommen weltweit Christen aus unterschiedlichen Konfessionen zusammen, um gemeinsam für die Einheit der Christenheit zu beten. Internationales Leitthema der Woche ist heuer eine Stelle aus dem ersten Petrusbrief: "Berufen, die großen Taten Gottes zu verkünden".
Erarbeitet wurden die liturgischen Texte und weitere Unterlagen zur heurigen Weltgebetswoche von den Kirchen in Lettland, die zum gemeinsamen christlichen Zeugnis aufrufen. In Lettland gehört jeweils etwa ein Drittel der Bevölkerung den drei Konfessionen protestantisch, katholisch und orthodox an. Die Ökumene lebt dort wesentlich aus der vertrauensvollen Beziehung zwischen den Vertretern der unterschiedlichen Konfessionen und drückt sich in vielen gemeinsamen Initiativen aus.
In Österreich sind in den acht Tagen zahlreiche Veranstaltungen in allen Diözesen vorgesehen. Der traditionelle zentrale Gottesdienst des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) zur Weltgebetswoche findet am Freitag, 22. Jänner, um 18 Uhr in der evangelischen Lutherkirche (Martinstraße 23, 1180) statt. Die Predigt bei dem Gottesdienst, den der ÖRKÖ seit 1959 jährlich veranstaltet, hält heuer der serbisch-orthodoxe Bischof Andrej (Cilerdzic). Die Kollekte wird in diesem Jahr für verfolgte und notleidende Familien im Irak verwendet. Die Caritas betreibt mehrere Zentren für Menschen in Not in Bagdad und Kirkuk. Der ÖRKÖ will sie dieses Jahr dabei unterstützen.
Ein weiterer ökumenischer Gottesdienst findet in Wien bereits am Mittwoch, 20. Jänner, in St. Georg-Kagran statt (St. Wendelinplatz, 1220, 19 Uhr). Die Predigt hält Metropolit Arsenios (Kardamakis), Bischof Michael Bünker spricht die Schlussworte.
In Linz findet der ökumenische Gottesdienst zur Weltgebetswoche am 21. Jänner (18.30 Uhr) in der Martin-Luther-Kirche (Johann-Konrad-Vogel-Straße) statt. In Salzburg laden die christlichen Kirchen am Freitag, 22. Jänner um 18 Uhr zu einem ökumenischen Gottesdienst in die Pfarrkirche St. Elisabeth (Plainstraße 42b).
Schon am 19. Jänner laden im Rahmen der Weltgebetswoche die Ukrainisch-griechisch-katholische Kirche, die rumänisch-orthodoxe Kirche und die Stiftung "Pro Oriente" zu einer byzantinischen Vesper in die Markuskirche (Franz-Josefs-Kai 21).
In St. Pölten laden die Kirchen am Sonntag, 24. Jänner, um 18 Uhr zum traditionellen ökumenischen Gottesdienst in die Leopoldkapelle im Niederösterreichischen Landhaus ein.
Kardinal Christoph Schönborn lädt bereits am 13. Jänner die Spitzenrepräsentanten der christlichen Kirchen in Österreich zum traditionellen Ökumenischen Empfang. Dieser beginnt um 17 Uhr mit einer Ökumenischen Vesper in der altkatholischen Kirche St. Salvator (Wipplingerstraße 6, 1010 Wien). Der anschließende Empfangs für geladene Gäste findet im Erzbischöflichen Palais statt.
Die Ursprünge der Weltgebetswoche gehen bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zurück. Seit 1968 werden die Themen und Texte für die Gebetswoche vom Päpstlichen Rat für die Einheit der Christen und dem weltweiten Ökumenischen Rat der Kirchen (Weltkirchenrat, WKR) veröffentlicht. Die Grundtexte für die Weltgebetswoche stammen jedes Jahr aus einem anderen Land; heuer eben aus Lettland.
Quelle: kathpress