Caritas Linz schafft Anlaufstelle für Eltern von "Problemkindern"
Die Caritas der Diözese Linz hat ein neues "Kinder- und Jugendkompetenzzentrum" (KIJUK) in St. Isidor (Leonding) geschaffen. Es dient als Anlaufstelle für Eltern, deren Kinder psychosoziale Probleme bzw. Verhaltensauffälligkeiten zeigen, informierte die Caritas am Donnerstag über eine gemeinsame Pressekonferenz zu dem Projekt mit Vertretern des Landes Oberösterreich und der Gebietskrankenkasse. Das Zentrum bündelt an einem Standort kostenlos verschiedene medizinische, therapeutische und pädagogische Leistungen sowie weitere Beratungs- und Unterstützungsangebote für die ganze Familie.
Das KIJUK setze das Gesundheitsziel des Landes um, die "psychosoziale Gesundheit junger Menschen zu stärken", sagte Landeshauptmann Josef Pühringer in seiner Funktion als Gesundheitsreferent. Im Sinne bestmöglicher Prävention würden möglichst frühzeitige und gezielte Angebote für psychisch belastete Kinder, Jugendliche und deren Eltern geschaffen, die für betroffene Kinder und Jugendlichen aus Linz Stadt und Land bis zum 19. Lebensjahr kostenlos zur Verfügung stehen.
Laut Gertraud Assmann, Caritas-Geschäftsführerin für Menschen mit Behinderungen, können im KIJUK auf der Basis langjähriger Erfahrung in der Arbeit mit beeinträchtigten Kindern und Jugendlichen u.a. folgende Leistungen angeboten werden: Klinische- und Gesundheitspsychologie, Psychotherapie, Ergo- und Logopädie, Eltern-Austauschgruppen, Sozialberatung, medizinische Abklärung sowie pädagogische Angebote. "Im interdisziplinären Team wird überlegt, welche Form der Behandlung den jeweils individuellen Bedürfnissen entspricht", so Assmann.
Viele Angebote unter einem Dach
"Wer ohnehin mit komplexen und fordernden Problemlagen konfrontiert ist, hat meist keine Zeit, aus der Vielzahl an Beratungsangeboten genau jenes Angebot herauszusuchen, dass die jeweilig notwendige Leistung zur Verfügung stellt", wies die oberösterreichische Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer hin. Durch die Garantie, dass sich fachübergreifende Angebote unter einem Dach befinden, sei eine "rasche, unbürokratische und zielgerichtete Hilfestellung garantiert".
Um die Leistungen des multiprofessionellen Teams in Anspruch nehmen zu können, braucht es keine ärztliche Überweisung, eine telefonische Terminvereinbarung wird erbeten. Geöffnet ist das Zentrum Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr. Eine Akutversorgung in psychosozialen Notfällen kann nicht angeboten werden, dafür sind weiterhin die Krisendienste Anlaufstelle.
Für das KIJUK St. Isidor haben die Sozialabteilung und die Abteilung Gesundheit des Landes OÖ je 25 Prozent der Errichtungskosten von 895.000 Euro getragen. Die andere Hälfte des Betrages stammt von Spendern der Caritas. Die laufenden jährlichen Kosten von rund 683.000 Euro werden zu 50 Prozent von der Gebietskrankenkasse und zu je 25 Prozent von der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe und der Abteilung Soziales des Landes OÖ übernommen.
Quelle: kathpress