Kongregation der Helferinnen seit 120 Jahren in Österreich
Die kleine Ordensgemeinschaft der Kongregation der Helferinnen feiert dieser Tage ihr 120-jähriges Bestehen in Österreich. Am 19. Jänner 1897 unterschrieb Kaiser Franz Josef den Aktenvermerk: "Ich genehmige die Einführung der Gesellschaft 'Auxiliatrices des âmes du Purgatoire' in der Erzdiözese Wien". Gefeiert wurde das 120-jährige Jubiläum bereits vor einigen Tagen mit einem "Tag der offenen Tür" im Wiener Kloster in Währing.
Die Kongregation der Helferinnen ist eine internationale Ordensgemeinschaft mit der Spiritualität der Jesuiten, die sich laut ihrem Gründungsauftrag insbesonders der Hilfe für notleidende Menschen widmet. Ihre Mitglieder sind in den verschiedensten Einrichtungen tätig - vor allem in der Seelsorge und Sozialarbeit, in Pfarrgemeinden, Altenheimen und Krankenhäusern, jedoch auch in Schulen, Behinderteneinrichtungen, Gefängnissen oder im jeweils erlernten Beruf. Eigene Einrichtungen betreibt der Orden dabei nicht.
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"In ihren Einsätzen ist den Schwestern die Solidarität über die Grenzen von Raum und Zeit, von Hautfarbe und Herkunft, von Generation und Weltanschauung und über die Grenze des Todes hinweg, zentral", heißt es in einer Aussendung der heimischen Ordensgemeinschaften.
Der vollständige Name des Ordens lautet "Kongregation der Helferinnen der Seelen im Fegefeuer". Jeder Mensch erlebe Krisen oder Krankheit und diese Lebensphasen seien "das sogenannte Fegefeuer auf Erden und Teil eines jeden menschlichen Lebens", erläutert Sr. Gabriela Hablecker den Namen ihrer Gemeinschaft. "Für mich persönlich waren die Begegnungen mit vielen kranken Menschen wichtig, sie haben eine viel tiefere Begegnung mit Gott ermöglicht und ich fühle mich als Helferin gerufen", so die Ordensfrau.
1856 gegründet
In Österreich, wo der Orden seit 1897 vertreten ist, gibt es heute Niederlassungen in Wien, Graz, Salzburg, Klagenfurt und Kirchschlag. In Wien sind 13 Schwestern in zwei Häusern tätig. Die österreichischen Niederlassungen des Ordens gehören zur Provinz "Mitteleuropa" mit Provinzsitz in Wien-Währing. 60 Schwestern in Österreich, Deutschland, Ungarn und Rumänien gehören insgesamt der Provinz an. Der Altersdurchschnitt der Schwestern beträgt 54 Jahre. Das ursprünglich ebenfalls der mitteleuropäischen Provinz angehörende Indien bildet seit 2011 eine "Häusergruppe" mit China, Taiwan und Hong Kong.
Gegründet wurde die Kongregation der Helferinnen 1856 durch die Französin Eugénie Smet (1825-1871, Ordensname Maria). Aus einer kleinbürgerlichen Familie in Lille stammend, engagierte sich Smet für arme Familien und Kranke, organisierte eine Suppenküche für Bedürftige und veranstaltet Lotterien und Spendenaktionen für die Mission, Strafgefangene oder auch für den Freikauf von Sklavinnen. 1853 empfing sie im Gottesdienst die Eingebung der Gründung einer Ordensgemeinschaft, die sich den "Seelen im Fegefeuer" weihen solle.
Umgesetzt wurde dies drei Jahre später, als Smet in Paris mit ihren ersten Mitstreiterinnen mit Tätigkeiten der Hauskrankenpflege in Arbeiterfamilien startete. Die Gemeinschaft übernahm 1859 die ignatianische Spiritualität und Satzungen der Jesuiten - darunter die Grundregel "Gott in allen Dingen suchen und finden", sowie die evangelischen Räte der Ehelosigkeit, der Armut und des Gehorsams. Zehn Jahre später folgte die päpstliche Approbation des Ordens, 1957 wurde Smet selig gesprochen.
Geleitet wird der internationale Orden derzeit erstmals von einer Österreicherin: Die Vorarlbergerin Sr. Gudrun Bohle, zuvor Provinzoberin für Mitteleuropa und Generalrätin in der Pariser Ordensleitung, wurde im August 2013 zur Generaloberin gewählt.
(Infos: www.ordensgemeinschaften.at; http://helferinnen.info)
Quelle: kathpress