"Kärntens Kirche 1945 - 1975"
"Kärntens Kirche zwischen Anspruch und Wirklichkeit in der Zeit von 1945 und 1975" lautet das Thema eines internationalen Symposiums am 23. und 24. April im Kärntner Landesarchiv. Diözesanbischof Alois Schwarz wird das Symposion, das den Höhepunkt der Veranstaltungen anlässlich des Jubiläums "40 Jahre Deutsch-Slowenischer Koordinationsausschuss / Nemko-Slovenski koordinacijski odbor" in der Diözese Gurk-Klagenfurt bildet, am Donnerstag um 9 Uhr eröffnen.
Vorgesehen sind Referate u.a. zu den Themenbereichen Kirche und soziale Dienste (durch Caritasdirektor Josef Marketz), Kirche und Frau (Historikerin Tina Bahovec), zur evangelische Kirche in Kärnten im 20. Jahrhundert (Alexander Hanisch-Wolfram von der Evangelischen Akademie) sowie Kirche und Immigration (Marburger Historikerin Tamara Griesser-Pear). Am Freitag steht auch das in Kärnten lang Zeit umfehdete Thema "Kirche und Muttersprache" im Mittelpunkt, dazu kommen auch Fachleute aus dem Burgenland und der Steiermark, aus Slowenien, Norditalien und Ungarn zu Wort. Moderieren wird beim Symposion die Theologin und ORF-Journalistin Eva Maria Kaiser.
Zweisprachiges Gremium befriedet Konflikte
In Kärnten wurde 1974 nach den Richtlinien der Diözesansynode von 1972 der Deutsch-slowenische Koordinationsausschuss gebildet. Er wurde wirksam, wo Meinungsverschiedenheiten zwischen den Volksgruppen herrschten. Es kam zu einer Vielzahl von Interventionen und Initiativen, die eine deutliche Verbesserung des Zusammenlebens von deutsch- und slowenischsprachigen Christen bewirkten. Es wurden auch mehrere Seminare mit Historikern durchgeführt, die sich mit der Frage des Miteinanders der Volksgruppen in Kärnten befassten.
Zum 40-jährigen Bestehen des Koordinationsausschusses wurden mehrere Vorträge und Diskussionsrunden veranstaltet, etwa eine fünfteilige Diskussionsreihe zum Thema "Die Position der Kirche und das Verhalten des Klerus in Kärnten von der Jahrhundertwende bis zum 2. Weltkrieg" mit Referenten wie dem Wiener Pastoraltheologen Paul M. Zulehner, dem Klagenfurter Sozialpsychologen Klaus Ottomeyer und dem Leiter des Archivs der Diözese Gurk, Peter G. Tropper. Im Mai 2015 stellt eine Kooperations-Veranstaltung mit dem Pfarrgemeinderatsreferat und dem Katholischen Akademikerverband die Frage nach "Kärntens Kirche im Nationalsozialismus". Schließlich beschäftigt sich im Herbst 2015 ein Workshop in Erinnerung daran, dass Kärnten 1915 Kriegsgebiet wurde, mit dem Thema "Der I. Weltkrieg in Kärnten, die Kirche und der Frieden".
Eine Veröffentlichung der Vorträge aller Veranstaltungen in Buchform ist geplant. Alle Veranstaltungen sind öffentlich und bei freiem Eintritt zugänglich.
Das Programm als Download.