Gabriele Neuwirth bleibt Vorsitzende
Gabriele Neuwirth bleibt Vorsitzende des Verbandes katholischer Publizistinnen und Publizisten Österreichs. Bei der Generalversammlung des Verbandes am Dienstagabend im Wiener "Club Stephansplatz 4" bestätigte die Vorstandswahl die gebürtige Steirerin mit überwältigender Mehrheit für drei weitere Jahre in dieser Funktion. Als ihre Stellvertreter wurden der Chefredakteur der Wochenzeitung "Die Furche", Rudolf Mitlöhner, und Eva Maria Hoppe-Kaiser, Redakteurin beim ORF-TV-Magazin "Report", gekürt.
Neuwirth, vormalige Redakteurin bei der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag", ist seit 2005 die erste Frau an der Spitze des Verbandes katholischer Publizistinnen und Publizisten. Dieser verzeichnete in den vergangenen Jahren einen Mitgliederzuwachs vor allem unter jungen Journalisten, berichtete die Vorsitzende: Seit 2012 seien 73 neue Mitglieder zum Verband gestoßen, die Gesamtzahl betrage nunmehr 355 im Medienbereich tätige Christen. Aufgenommen werden nicht nur Katholiken, sondern auch Mitglieder einer der im Ökumenischen Rat vertretenen Kirchen.
An hauptberuflich tätige Journalisten stellt der vor mehr als 50 Jahren gegründete Verband gemäß den Richtlinien des österreichischen Kuratoriums für Presseausweise solche Dokumente aus. Der Jahres-Mitgliedsbetrag beträgt 32,70 Euro, Medienleute unter 30 Jahren zahlen keinen Beitrag. Kommunikationsschiene ist der Newsletter "PUBLIcum" mit Medieninfos, Terminen, Recherchetipps und Job-Service.
"Klassische" Medien in der Digitalisierungskrise
Teil der Generalversammlung war ein Impulsvortrag von "News"-Chef Horst Pirker über "Strategien der Medienhäuser - und ihre Grenzen" angesichts der gegenwärtigen Umwälzungen in der Medienlandschaft. Die "klassischen" Massenmedien befänden sich durch die Digitalisierung und der damit einhergehenden Trennung von Inhalten und bestimmten Vermittlungskanälen in einer Krise. Printmedien sind hier laut dem CEO der Verlagsgruppe News "Erstgeschädigte", längst erfasst seien aber auch Radio und Fernsehen. Viele Häuser reagierten darauf mit dem Bemühen um "multimediale" Angebote etwa via Print und Internet.
Mit "Bezahlschranken" für Kunden auf diese Digitalisierung zu reagieren hält Pirker jedoch für wenig erfolgversprechend: Online-Konsumenten seien in Bezug auf ihre Mediennutzung "verzogen" und seien es nie gewohnt gewesen, für Inhalte zu bezahlen. Generell gelte: Je mehr Erlösströme ein Medienunternehmen hat, desto unabhängiger könne es von der Werbewirtschaft agieren. Pirker bemühte hier einen Vergleich mit dem Fußball: Dort werde zwar behauptet, "Geld schießt keine Tore", aber de facto gebe es eine unleugbare Korrelation von vorhandenen Ressourcen und inhaltlicher Qualität.
Mit "News" verfolge er das Ziel, ein Geschäftsmodell mit einem gehobenen journalistisch-ethischen Anspruch zu verbinden; die neue Magazin-Chefredakteurin Eva Weissenberger stehe für den Ansatz, nicht nur "bad news" zu lancieren und konstruktive Kritik zu üben - was ihr laut Pirker manch "Häme und Spott" aus dem Medienbereich eintrage. Es gebe keine Berufsgruppe, die mit ihresgleichen so rüde umgeht wie Journalisten, merkte der Medienmanager an. Es sei daher kein Wunder, dass Journalisten in Image-Rankings stets weit hinten rangieren.
(Info: http://kath-publizisten.at)