Spendenaktion für Sanierungsarbeiten
Für die älteste heute noch erhaltene Kirche Wiens, die Ruprechtskirche, wird jetzt eine Spendenaktion zur Finanzierung von Sanierungsarbeiten am Dachstuhl durchgeführt. Ab Samstag, 30. Mai, können nach dem Gottesdienst bei der Agape um etwa 18 Uhr Scheiben eines Dachbalkens aus der Kirche erworben werden. Verkauft werden sie in einer streng limitierten Auflage von 100 Stück um einen Mindestbetrag von 200 Euro. Für ihre Spende erhalten die Geldgeber das mit einem Echtheitszertifikat versehene Relikt.
Über das "geschichtsträchtige Umfeld dieser besonderen Holzscheiben" heißt es auf der Website der Gemeinde, alte Gemäuer wie jene der auf das frühe 12. Jahrhundert datierten Ruprechtskirche seien immer wieder renovierungsbedürftig und erforderten oftmals große Investitionen. Nach einem Wassereintritt mussten kurzfristig morsch gewordene, vom Einsturz bedrohte Dachbalken ausgewechselt und das Dach ausgebessert werden. "Die Gemeinde St.Ruprecht kann diese Aufwendungen selbst nicht tragen und ist - neben Zuschüssen der Erzdiözese Wien - auf die Unterstützung Vieler angewiesen."
Der Legende nach wurde die romanische Ruprechtskirche durch zwei Glaubensboten aus Salzburg, Chuniald und Gislar, im Jahr 740 gegründet (der heilige Ruprecht ist der Schutzpatron der Erzdiözese Salzburg). Das erste schriftliche Dokument über das Gotteshaus im Herzen Wiens stammt aus dem Jahr 1200 und bezieht sich auf die Schenkung an das Schottenstift durch den Babenberger Herzog Heinrich Jasomirgott (gest. 1177).
Die Ruprechtskirche liegt auf dem Gebiet des ehemaligen römischen Militärlagers Vindobona. Nach der Zerstörung der römischen Siedlung entstand die Keimzelle des späteren Wien im Bereich um die Kirche. Sie war die Pfarre von Wien, bevor diese Funktion im Jahr 1147 an den Stephansdom überging. (Info: www.ruprechtskirche.at)