Immer mehr Wortgottesdienstleiter in der Erzdiözese Salzburg
Seit 14 Jahren bildet Birgit Esterbauer-Peiskammer vom Seelsorgeamt der Erzdiözese Salzburg Leiterinnen und Leiter von Wort-Gottes-Feiern aus und schafft damit ein Kompetenz-Reservoir, aus dem Pfarrgemeinden nicht nur in Zeiten liturgischer Engpässe schöpfen können. Wie die Liturgiereferentin im Gespräch mit Kathpress berichtete, qualifiziert sie seit 2006 mittels einer halbjährigen Ausbildung Personen, die von einem zuständigen Pfarrer bzw. dem Pfarrgemeinderat vorgeschlagen wurden, um zu lernen, wie vor Ort Wort-Gottes-Feiern zu gestalten sind.
500 Personen haben diese Ausbildungsschiene bisher absolviert, bestätigte Esterbauer einen Bericht des ORF Salzburg. Diese Gemeindemitglieder - darunter auch Diakone, Religions- und andere Lehrkräfte oder Studierende - erhalten nach den sieben zu absolvierenden Modulen eine bischöfliche Beauftragung für die entsendende Pfarre. Aktive Beauftragte gebe es derzeit 146 Männer und Frauen - also längst nicht alle bzw. nicht mehr alle davon, wie die Liturgie-Fachfrau hinwies. Manche hindern Altersgründe, andere beschränken sich auf den Bereich ihrer Schule, bei wiederum anderen wurde die Beauftragung mangels Bedarf nicht mehr verlängert: Bei einem Pfarrerwechsel können sich die Gegebenheiten ändern, sodass Wort-Gottes-Feier-Leitende nicht mehr zum Einsatz kommen, weiß Esterbauer.
"Sinnvoll, dass sich Gemeinde versammelt"
Esterbauer hält es jedenfalls für sinnvoll, dass sich eine Gemeinde am Sonntag liturgisch versammelt, auch wenn dort aus Priestermangel keine Eucharistiefeier möglich ist. Diese bleibt nach kirchlicher Überzeugung Quelle und Höhepunkt des gottesdienstlichen Feierns, so die Expertin. Für die Leitung von Wort-Gottes-Feiern qualifiziert sie Interessierte seit Jahren aus Überzeugung, verwies die Triple-Magistra auf die fundierte Ausbildung: Vorgesehen sind für die jeweils zwölf Kursteilnehmer ein wissensorientierter liturgischer Teil sowie ein Praxisteil mit fünf Workshops, in denen die Teilnehmenden sukzessive größere Verantwortung einüben. Absolventinnen wissen u.a. Bescheid über Gesang und Musik in der Liturgie, über Heilige Zeiten und Zeichen, nichteucharistische Gottesdienstformen und offizielle Bücher und Hilfsmittel, sie lernen eine "ars celebrandi" (Kunst des Feierns), wie es im Infoblatt der Erzdiözese heißt.
Wie der ORF Salzburg berichtete, lindern diese ehrenamtlich Tätigen den akuten Priestermangel in Salzburg: Für die 210 Pfarren der Erzdiözese mit mehr als 460.000 Katholiken gebe es 293 Priester - 72 davon allerdings eigentlich nicht mehr im aktiven Dienst.
Quelle: kathpress