Wien: Bildungszentrum Kenyongasse nach Großumbau neu eingeweiht
Eines der größten Bildungszentren Wiens präsentiert sich seit Beginn dieses Schuljahres um ein deutliches Stück größer und moderner: Der Bildungscampus "Mater Salvatoris" in der Kenyongasse (7. Gemeindebezirk), in dem in den vergangenen zwei Jahren 19 zusätzliche Klassenzimmer, ein Turnsaal und ein Restaurant für das Lehrpersonal sowie eine Dachterrasse neu- bzw. umgebaut worden sind. Rund 2.000 Schülerinnen und Schüler sowie über 250 Lehrkräfte profitieren davon, heißt es vonseiten der Schwestern vom Göttlichen Erlöser, die Trägerinnen des Zentrums sind. Die Bauten wurden dieser Tage bei einem Festakt mit Gottesdienst gesegnet und offiziell in ihre Bestimmung übergeben.
Der emeritierte Benediktinerabt Christian Haidinger leitete die Festmesse und segnete anschließend ein Symbol für jeden neuen Trakt. Der frühere Superiorenkonferenz-Vorsitzende würdigte den Neubau als "Ergebnis von langer Planung und harter Arbeit", in welche sich viele Menschen eingebracht hätten, um "für junge Menschen in prägenden Jahren ihres Wachsens und Reifens Lebensraum zu schaffen". Dass Planung und Umbau vor allem unter dem Zeichen der "Sorgfalt und Aufmerksamkeit für die Kinder und Jugendlichen" geschehen sei, hob Sr. Barabara Geißinger, Oberin der Provinz der Schwestern vom Göttlichen Erlöser Deutschland-Österreich, hervor.
Mit dem in zwei Jahren umgesetzten Neubau um insgesamt 17 Millionen Euro sei eine ansprechende Lösung für eine zuvor schwierig gewordene Raumsituation gefunden worden, erklärte Martin Pfeiffer, Geschäftsführer des Bildungszentrums Kenyongasse. Besonders die in den vergangenen Jahrzehnten ständig gestiegene Schülerzahl habe dazu geführt, dass man teils auf provisorisch zur Verfügung gestellten Schulraum zurückgegriffen habe, was zu zerstreuten und wenig strukturierten Trakten sowie der Bildung von "Nadelöhren" geführt habe.
Nun sei der "Strukturschnitt" gelungen, bei dem der innere Zusammenhang der verschiedenen Gebäude gestärkt wurde, sagte der Hauptgeschäftsführer des TGE Einrichtungsverbundes, Rainer Beyer. Das Bildungszentrum Kenyongasse sei nun auch architektonisch ein "moderner, traditionsreicher und christlich geprägter Bildungscampus".
Von einem "gelungenen mutigen Projekt", mit dem eine Ordensschule "fit für die Zukunft" gemacht worden sei, sprach beim Festakt der Vorsitzende des Institutes Österreichischer Orden, Rudolf Luftensteiner. Ähnlich äußerte sich der Leiter der Bildungsdirektion Wien, Heinrich Himmer. Trotz fortschreitender Spaltung der Gesellschaft sei es möglich, über Glaubensgrenzen hinweg vieles zu bewegen, was Himmer im Bildungszentrum Kenyongasse wie auch im entstehenden Campus der Religionen in der Seestadt Aspern bestätigt sah.
Die Bildung gehöre zu jenen Bereichen der kirchlichen Arbeit, die sich heute als "unheimliches Wachstums- und Zukunftsfeld" zeigten, sagte die Leiterin des Erzbischöflichen Amtes für Schule und Bildung, Andrea Pinz. Die katholischen Schulen seien eine "entscheidende Brücke zwischen Kirche und Gesellschaft". Sowohl die Kirche als auch die Schule müssten "die Zeichen der Zeit ernst nehmen" und bräuchten "ständige Erneuerung, um bei sich selbst zu bleiben und ihre Vision zu erfüllen".
Das Bildungszentrum Kenyongasse umfasst Bildungsangebote von der Kleinkindgruppe bis zur Matura - "und darüber hinaus", wie es auf der Website der Ordensschule heißt. So sind auf dem Campus u.a. ein Kindergarten, ein Hort für die Nachmittagsbetreuung, eine Volksschule, eine kooperative Mittelschule und eine 9. Schulstufe als deren Fortsetzung angesiedelt, weiter ein Gymnasium mit dem Schwerpunkt "Kommunikation und Lebensmanagement", ein berufsbegleitender Kolleg sowie schließlich eine Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP), in der heuer ein neuer, dreijähriger Ausbildungslehrgang zur pädagogischen Assistentin mit anschließendem Aufbaulehrgang gestartet ist. (www.kenyon.at)
Quelle: kathpress