Streit um Gebäude: Barmherzige Brüder verweisen auf Gespräche
Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Wien-Leopoldstadt will in einem internen Diskussionsprozess und in Abstimmung mit öffentlichen Stellen klären, in welcher Weise das Spital in Zukunft ausgebaut wird. Derzeit sei eine Masterplanung in Gange, in der auf das Problem der fehlenden unbebauten Ausweichfläche eingegangen werde, hieß es in einer Stellungnahme vom Montag gegenüber Kathpress. Das Ordenskrankenhaus reagierte damit auf Medienberichte über den Streit über ein an das Krankenhaus angrenzendes Gebäude, das einst für einen künftigen Ausbau angekauft wurde, in dem jedoch weiterhin private Mieter wohnen und nicht ausziehen wollen.
Bereits 2009 hatten die Barmherzigen Brüder das Haus in der Taborstraße 18 angekauft und es vor sechs Jahren abreißen wollen, berichtete davor der ORF Wien (Sonntag). 30 verbliebene Bewohner des Hauses hätten dieses jedoch mit einer Petition unter Denkmalschutz gesetzt und nun zu einer Besetzung der mehr als 85 leerstehenden Wohnungen aufgerufen, hieß es. Gegenüber dem ORF erklärte das Spital angesichts der Vorwürfe, es seien bislang keine Mieter aus der Wohngegend vertrieben worden, auf Beanstandungen oder Reparaturanfragen sei immer umgehend reagiert worden.
Ein interner Diskussionsprozess laufe derzeit, wohin sich das Krankenhaus zur bestmöglichen Versorgung der Wiener Bevölkerung entwickeln soll, hieß es in der nunmehrigen Stellungnahme. Die Ergebnisse sollten dann in weiterer Folge mit der Bezirksvertretung, der Gemeinde Wien, dem Gesundheitsverbund Wien sowie Sozialversicherungsträgern abgestimmt werden. Verbindliches über den Beginn einer Erweiterung des Krankenhauses sowie auch inhaltliche oder organisatorische Neuerungen könne man deshalb zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht mitteilen.
Dass Erneuerungen im Spital ständig nötig seien, legten die Barmherzigen Brüder durch eine Auflistung ausgewählter Umgestaltungen seit dem letzten großen Umbau in den 1990er Jahren - damals wurde ein Bettentrakt in der Schmelzgasse errichtet - dar. Unter anderem seien Abteilungen für Neurologie, eine Akutgeriatrie, eine Augentagesklink, Ambulanzen für gehörlose Menschen und für von Mehrfachbehinderungen Betroffene sowie eine Dialysestation neu entstanden und andere Bereiche erweitert oder erneuert worden. Der Mitarbeiterstand sei binnen 20 Jahren von 550 auf 1.100 angewachsen, hieß es.
Quelle: kathpress